Donnerstag, 13. Dezember 2018

Deckenprojekt Schafwolle II Teil 4 Wolle vom Herdwick Schaf

Es geht nach längerer Pause, wieder weiter mit meinem 2. Deckenprojekt. Beim Scheren der Wolle  war ich ja dabei auf der Nutztierarche von Astrid Reiche- Holdstein und Andreas Holdstein auf der Halbinsel Alcatraz. 





...hier  und hier schon was geschrieben. Die erste Decke wird so gebraucht und manchmal fehlt eine zweite. Zudem habe ich hier noch von verschiedenen Rassen Wolle vorrätig und liebe es mit verschiedenen Rohwollen zu experimentieren. Ausserdem ist es mir mit meinem Blog auch ein Anliegen, immer wieder darauf hinzuweisen, was Schafwolle und auch regionale Wolle für ein wunderbarer Rohstoff sind. Ihr erinnert euch vielleicht die erste Decke war, so aus und so ähnlich wird die zweite auch. 24 Teile, jedes Teil eine andere Schafrasse und ein anderes Muster, gesponnen als Singlegarn, damit die Wollqualität gut spürbar bleibt.

Deckenprojekt I aus Schafwolle, 24 Teile verschiedene Schafrassen, 150 x 190cm, 2110 gramm

Gesponnen habe ich die Herdwickwolle schon einige Zeit hier liegen. Oh ist die hart, meinte eine Spinnfreundin. Doch das hatte sie bei der Zackelschafwolle auch gesagt und in der Decke macht sie sich ganz wunderbar. Eigentlich ist die Wolle mehr als Teppichwolle oder als Draussenwolle geeignet, aber ein Deckenteil von solcher Qualität in meiner Decke ist meist ganz interessant.


Herdwickschafe geben so ca. 1,5- 2 kilo Wolle pro Schur und die Stapellänge der Wolle schwankt zwischen 8 und 20  cm. Die Faserfeinheit liegt bei ca. 36 Mikron. Das Grannenhaar ist sehr viel gröber, die feine Wolle auch etwas weicher. Die Schafe sind in der Regel hellgrau- grau, wohingegen die Lämmer bei der Geburt schwarz sind.



Gestrickt habe ich es mal mit dem Webmuster. Das ist auch sehr gut für Jacken und Westen geeignet.


Zu Herdwickschafen gibt es hier noch was zu lesen. Hier findet ihr ein Porträt der Herdwickschafe. Bei Irina gibt es auch noch was zu Herdwick Schafen zu lesen hier. Ausserdem möchte ich euch in diesem Zusammenhang auf einen sehr lesenwerten neuen Beitrag von Irina aufmerksam machen : Ist Wolle wirklich was Schlechtes?

Mittwoch, 5. Dezember 2018

Shyrdaks - kirgisische Filzkunst - Und aus Resten --> Kissenhüllen aus indigogefärbter Pommernschafwolle und aus Filz und Jute

Shyrdaks, uralte kirgisisch-schamanische Tradition aus Bokonbaevo am Issy-Kul-See in Kirgistan,  in einer kleinen Frauenkooperative in Handarbeit hergestellt, da konnte ich einfach nicht widerstehen und so .... 



...habe ich mich selbst damit beschenkt...(Achtung Werbung ohne Auftrag und Einnahmen). Die Sitzkissen und Sitzmatten gibt es aktuell bei Dornröschenwolle und so sitze ich auf diesen Sitzmatten und sie leuchten und sind warm und wunderbar. Hier könnt ihr bei Christine, die Geschichte zu den Shirdaks nachlesen. Falls ihr noch was zu Weihnachten braucht, ein paar sind wohl noch da! Hier zu bestaunen! 

In meiner Werkstatt entstehen dagegen viele einfache Werke aus Resten. Nach meinem Umzug, ist gerade Platzgewinnung angesagt und so  entstehen hier nebenbei immer ein paar Kissenhüllen. Die kann man immer und überall verwenden und auch verschenken. Der vordere Teil der Kissenhülle unten ist aus einem großen Stück Filz, das ich mal aus Resten gefilzt hatte und Rückseite ist stabil aus einem Rest Jutestoff. Einfach zusammen genäht. Ein Geschenk das jetzt immer auf Reisen ist und ein Wunschmassanfertigung war. Gefüllt ist die Hülle mit Restwolle von der kleinen Kardierwalze.


Die andere Kissenhülle ist aus Resten von Pommernschafwolle, die ich mal mit Indigo gefärbt hatte. Einfach gestrickt im Perlmuster, bzw. kraus rechts. Die Füllung ist aus Wolle, auch wieder Reste von der kleinen Kardierwalze.
 

Die gestrickten Kissenhüllen aus restlicher Pommernschafwolle mit Kapok und Wolle gefüllt, hatte ich euch kürzlich ja schon hier gezeigt.


Für Kissenhüllen kann man die Wollreste auch gut verweben! Verweben geht schneller als verstricken habe ich gemerkt. Da zieht man eine Kette auf und schwupp hat man 3 Kissenhüllen. Diese hier sind schon seit 6 Jahren in Benutzung, mit Kapok damals gefüllt und halten sich wunderbar und gehören nach wie vor zu meinen Lieblingskissen. Vorteil bei Kapok war eben, dass es wasserabstoßend und unempfindlich gegenüber Motten und Ungeziefer ist.

Kissenhüllen aus Milchschafwolle handgesponnen und verwebt
Habt ihr noch ein paar interessante Tips oder links zum Thema Kissenhüllen. Wie sieht es bei euch aus mit Kissenhüllenproduktion? Ich wünsche euch noch eine gute Woche und vielleicht sehen wir uns ja am nächsten Samstag auf dem Kamelhof ab 14.00Uhr, für alle die am letzten Samstag nicht konnten.

Sonntag, 2. Dezember 2018

Heute am 1. Advent nicht verpassen: Alternativer Adventsmarkt auf dem Kamelhof mit Adventssingen nördlich von Berlin

Werbung in eigener Sache- ohne Auftrag und Einnahmen! Heute ab 14.00Uhr - 18.00 Uhr wieder Alternativ, Klein, Still, Kunsthandwerk, Geschenke, Schätze, Friedliche Kamele in der Scheune, Feuer, Essen und Trinken. Nur 20km nördlich von Berlin auf dem Kamelhof Nassenheide - Am Dorfanger 12 - 16775 Löwenberger Land. Der Eintritt ist frei!


Es war so stimmungsvoll gestern, so wie ganz früher so ohne Kommerz. Nur Selbstgemachtes! Eingemachtes und Kunsthandwerk! Also wer noch nicht in der Weihnachtsstimmung ist, der sollte sich den Markt, heute mit Adventssingen um 17.00 Uhr nicht entgehen lassen.  Ihr könnt dort in der Schatzkammer Selbstgetöpfertes von Gabriele Heidicke für eure Liebsten mitnehmen, ausserdem wunderschöne Zunderschwammlampen, handgemacht, die hatte ich hier schon einmal beschrieben.


Achtung Werbung:  Kulturmanagerin und Kräuterpädagogin Manuela Röhken von NaturKunstwerk hatte lautere leckere Spezialitäten aus der wilden Natur dabei, da konnte man sich gar nicht entscheiden, was man seinen Liebsten schenken möchte: ob mit wilden Kornelkirschen,was mit Ebereschen oder Kürbis Chutney mit Reneclauden, Holler- oder Goldrutensirup, ob was mit Brennessel und Gundermann, oder Weißweinessig mit Maulbeeren oder was mit Aroniabeeren, alles  frei nach ihrem Motto, " Da wäre Fontane auch eingekehrt". Manuela bietet auch tolle erlebnisreiche Teamevents und Workshops an, schaut mal einfach auf ihre homepage! Hier hatte ich mal was dazu geschrieben.


Wen ihr auch treffen könnt auf dem Alternativen Markt ist - Achtung Werbung- Svenja Suhr, von der Handwerberei Weberschiffchen in Oranienburg. 


Wow da könnt ihr kunstvolle Websachen für eure Liebsten erwerben. Sie hat herrliche Geschirrtücher, Teppiche, Handstulpen, Kissenbezüge, Tücher und vieles mehr. 


Ausserdem bietet sie im Oranienwerk Spinn- und Webkurse an, schaut doch mal bei ihr vorbei! 
Es hat echt Spass gemacht. Mehrere Besucherinnen und gestern vor Allem Besucher, wollte an meinem alten Louet sogar das Spinnen selbst ausprobieren. Oft ist es ja so, dass man dann auf den Märkten nicht selbst zum spinnen kommt. Das war gestern nicht so, viele standen und fragten und wollten wissen, wie ich die Kamelwolle verspinne. Und so habe ich es gestern sogar geschafft ein ganzes Knäuel mit Kamelwolle und Sariseide im langen Auszug zu verspinnen und heute morgen gleich noch eine Maschenprobe davon gemacht. 



Ich wünsche euch einen besinnlichen 1. Advent!

Samstag, 1. Dezember 2018

Heute Spinnerinnen auf dem Adventsmarkt - Kamelhof Nassenheide

Werbung in eigener Sache- ohne Auftrag und Einnahmen! Heute ab 14.00Uhr Alternativ, Klein, Still, Kunsthandwerk, Geschenke, Schätze, Friedliche Kamele in der Scheune, Spinnerinnen, Feuer, Essen und Trinken.

 
-> Und jedes Adventswochenende Samstag und Sonntag ab 14.00 Uhr. Wo: 20 km nördlich von Berlin : Kamelhof Nassenheide - Kleiner Adventsmarkt 2018 Am Dorfanger 12 - 16775 Löwenberger Land. Der Eintritt ist frei!

Heute mit Spinnerinnen, ich bin auch dabei und spinne Kamelwolle mit Sariseide.  


Morgen am 1. Advent dann Gemeinsames Adventssingen um 17 Uhr auf dem Kamelhof Nassenheide, in Zusammenarbeit mit dem Adventstreff von Nassenheide findet zum zweiten Mal ein gemeinsames Singen statt. Sie freuen sich über alle Teilnehmer - ob groß oder klein!
Textblätter werden verteilt

Samstag, 24. November 2018

Auf den Spuren der Seide in Thailand und Kambodscha I

Auf besonderen Wunsch meiner Blogleserinnen, hier also der 1. Bericht zu meiner Reise: Auf den Spuren der Seide in Thailand und Kambodscha.


Über die sehr anregende und berührende "360" - Geo Reportage, " Die Seele der Seide", die von der vom jahrelangen Bürgerkrieg zerstörten und wiederbelebten Seidenweberkultur in Kambodscha berichtet, erfuhr ich von der besonderen Geschichte der Seidenverarbeitung in Kambodscha.

 

Diese Seidenproduktionsstätten in Asien selbst einmal zu besuchen, reizte mich sehr und so begab ich mich vor 1 Jahr auf eine Reise durch Kambodscha. Zunächst landete ich in Bangkok. 


Von einer meiner vorherigen Asienreisen waren mir Bangkok und Thailand schon etwas bekannt. Darüber habe ich hier schon unter Textile Impressionen aus Thailand berichtet.  Doch konnte ich damals direkt nach der großen Flut Katastrophe nicht alles besuchen. So war ich damals z.B. in der Anantasamakhom Thronhalle, die ich jedem textil Interessierten, der mal in Bangkok ist, nur ans Herz legen kann.Das beeindruckenste Webstück was ich dort gesehen habe, ist ein Wandteppich in den hunderte dieser grünen Käferflügel eingearbeitet sind, so dass der ganze Teppich glänzt und leuchtet. Die Käferflügel werden erst verwendet, wenn die Käfer tot sind. Es gibt sehr viele Kusntwerke traditioneller Seidenarbeit dort zu besichtigen.

 

Leider konnte ich vor ein paar Jahren nicht in das Jim Thompsons Haus. Das habe ich letztes Jahr nachgeholt und wenn man Zeit hat, sollte man sich das auch nicht entgehen lassen. Jim Thompson war ein US- amerikanischer Unternehmer (geboren 1906 und mysteriös verschwunden 1976), der wesentlich dazu beitrug die Seiden und Textilindustrie in Thailand zu revolutionieren. Bei einer Führung wird man durch das ehemalige Wohnhaus geführt und erfährt dabei über die Geschichte der Seidenindustrie in Thailand.


Immer wieder schön sind die Märkte in Thailand. Hier z.B. Textilien aus Hanffasern.


Weiter ging es dann nach Phnom Phen der Hauptstadt von Kambodscha. Die Stadt war unheimlich voll, da gerade das Wasserfestival  am Flussufer des Tonle Sap stattfand. Das traditionelle Wasserfest Bonn Om Toeuk, fällt auf den Tag des Vollmondes und das ist auch genau der Tag, an dem der Tonle Sap seine Fließrichtung ändert. Der Tonle Sap ist nämlich ein einzigartiger Fluss und einer der ganz wenigen auf der Welt, welcher seine Fließrichtung zweimal im Jahr ändert. So fließt er zunächst vom Tonle Sap in den Mekong und dann anders herum. Für die Menschen bedeutete dies, dass früher einfach Waren Fluss auf und ab transportiert werden konnten. Auch heute noch ist das Water Festival ein beliebtes Fest und wird mit Glück für die Bewohner Phnom Penhs in Verbindung gebracht. Auch Nachts waren die Menschen, die aus dem ganzen Land angereist waren, unterwegs. Überall wurde gefeiert, gegessen und getanzt.


Nach dem Besichtigen einiger Sehenswürdigkeiten, wollte ich auf jeden Fall noch die Seideninsel besuchen. Das Silk Island ist als kleiner Touristenpark angelegt, der auf der kleinen Insel Koh Okhna Tey eine der Mekong Inseln, liegt. Wohl jeder Tuk Tuk Fahrer in Phnom Penh kennt die Silk Island und fährt einen gerne hin, da dies ein gutes Tagesgeschäft für den Fahrer ist, der damit seine Familie ernähren muss.

 Wir haben nach einem Aushandlungsprozess für die Hin- und Rückfahrt 20 US-Dollar bezahlt. Erst fanden wir das sehr teuer für Kambodscha, doch als wir mitbekamen, wie teuer hier das Benzin ist und auch die Fähre, die uns dann über den Mekong brachte, staunten wir eher, wie wenig für den Fahrer als Verdienst übrigblieb, im Vergleich zur der Zeit, die er uns zur Verfügung gestellt hatte. Insgesamt waren wir 4 Stunden unterwegs, jeweils 1 Stunde hin und 1 Stunde zurück zur Insel und 2 Stunden im Seidendorf unterwegs. Normalerweise ist November/ Dezember in Asien die kühlste Jahreszeit für uns Europäer, mit 25-28 Grad, doch 2017 war es besonders heiß, auch ungewöhnlich für die Kambodschaner um diese Zeit so 28-32 Grad. So empfahl es sich besonders früh zu dem Seidendorf unterwegs zu sein, sodass wir gegen 11.30 Uhr wieder in Phnom Penh zurück waren.



Auf der Hinfahrt ging es zunächst eine Weile in Phnom Penh am Mekong entlang, dann setzten wir mit dem Tuk Tuk und dem Fahrer mit einer Fähre über den Mekong auf die Insel und anschließend fuhr man noch eine Weile durch eine herrliche Landschaft mit Feldern, Bananenplantagen und landwirtschaftlicher Produktion, bevor man in das Seidendorf kam. Der Eintritt in das Seidendorf kostete nur 1 US Dollar pro Person. Es gab eine Führung in Englisch, die einem die gesamten Schritte der Seidenverarbeitung vom Kokon zum fertigen Schal oder Stoff vorführte. Um einen Seidenfaden zu spinnen nahmen die Frauen dort, die Fäden von 20 Kokons auf und führten es uns auch vor und ließen uns probieren wie es geht, diese Kokonfäden zu einem Faden zu spinnen.



Auf einfachen Arbeitsinstrumenten entstehen die fantastischsten Seidenstoffe einfach faszinierend!


Unter Dächern im Freien standen in diesem Dorf 20 große Webstühle, auf denen die Frauen kostbare Seidenstoffe webten.


 Die Webstühle haben im Durchschnitt so 40 Schäfte, mit 4000 Fäden. Die Frauen benötigen 1 Monat um eine neue Kette auf den Webstuhl zu ziehen und um 1 Meter dieses feinen Seidenstoffs zu weben, brauchen sie 2 Tage.



 
Auf der Insel gab es auch die Hütten zu sehen, in denen die Seidenraupen, deren Kokons zur Seidengewinnung hier verwendet werden, gezüchtet wurden. In Kambodscha sind die Kokons von Natur aus gelb und in China Weiß wurde uns erklärt.


Vorgeführt wurde die Garnproduktion von den Kokons über das Garn bis hin zu der Weberei. Angeschlossen an die Produktionsstätte war ein kleiner Laden, in dem man die Kostbarkeiten kaufen konnte. Die Frauen wohnen, arbeiten und leben hier mit ihren Kindern. An den Wochenenden sind die Insel und das Seidendorf mit seiner schönen Lage am Mekong Fluss ein Ausflugsziel für kambodschanische Familien. 

Von Phom Phen ging die Reise mit dem Bus erst in den südlichsten Teil und an die Küste von Kambodscha und von dort dann wieder in den Norden. Dazu gehts dann im nächsten Beitrag weiter. 

Nächstes Wochenende ist ja schon der 1. Advent. Da sitze ich auf dem Kamelhof in Nassenheide und spinne Kamelwolle mit Sariseide. Vielleicht sehen wir uns dort!


Nun kommt unbeauftragte Werbung: 

 Einladung 2018 1.jpgEinladung 2018 2.jpg


An allen Adventswochenenden Samstag und Sonntag  14 - 18 Uhr
Auf dem Kamelhof in Nassenheide, Am Dorfanger 12
Kleiner stiller Markt * Kunsthandwerk * Geschenke * Schätze
Friedliche Kamele in der Scheune * Feuer * Essen * Trinken