Dienstag, 30. Mai 2017

Deckenprojekt Schafwolle II Teil 3 Wolle vom Krainer Steinschaf

Neben Werkstattrenovierung, Rohwolle waschen und Beruf wird immer mal wieder zwischendurch ein Teil vom Deckenprojekt Schafwolle 2 fertig. Diesmal vom Steinschaf. Als Steinschaf werden Rassen aus dem Ostalpenraum bezeichnet. Dazu zählen Alpines Steinschaf, Krainer Steinschaf, Montafoner Steinschaf und das Tiroler Steinschaf. Nun weiß ich nicht zu welcher Rasse mein Steinschaf zählt, da ich diese Wollprobe von Ute bekommen habe, dir herzlichen Dank dafür und auf der Tüte steht. Steinschafmädchen von Pushy . 
 

Bildquelle Wikipedia
 Also liebe Ute falls du das liest, bitte schreib mir doch noch von welcher Schafrasse genau die Wolle ist. Also jedenfalls dachte ich immer Steinschafwolle als grobwollige Wolle ist sehr rauh und war dann erstaunt, wie weich sie ist. Die Antwort von Ute siehe unten in den Kommentaren: Das Steinschaf heisst Franzi und ist ein Krainer Steinschaf.

 
Genetisch ist das alpine Steinschaf mit dem neusteinzeitlichen Torfschaf verwandt und ist eine der ältesten Schafsrassen. In den Ostalpen war es maßgeblich für die  Versorgung mit Milch, Fleisch und Fell. Die Schafe sind an rauhe Regionen sehr angepasst.

Die Wolle ist zweiteilig, d.h. es gibt längerer etwas glattere Haare und eine feinere, gekräuselte Unterwolle. Die Wolle ist vor allem für wetterfeste Kleidung, Handschuhe, Mützen, Socken und Loden gut nutzen. Interessant ist auch, dass die Steinschafwolle durch die verschiedenen Farbschläge ohne Färberei viel Vielfalt bringt.



Die GEH (Gesellschaft zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen) führt das Alpine Steinschaf in Klasse 2 (stark gefährdet). Bestand 2015 belief sich auf 856 Muttertiere und 85 Böcke.

Hier und hier gibt es noch mehr Infos zu den Steinschafen. Hier   geht es zu den anderen Teilen der Schafwolldecke II.
creadienstag 
Bei heissem Wetter war ich die letzten Tage am liebsten im See ...

...vorbei an Schafen oder...

 

 ...oder in meiner kühlen Werkstatt renovieren...
 

...dauert immer alles länger als man denkt. ;-);  Verfugen, Löcher verputzen, Kalkschlemme...es macht Fortschritte...
 

Die Aussenfassade habe ich auch schon vor Jahren verfugt und die Steine bearbeitet. 

Fugen und verputzen wird allerdings nicht mein neues Hobby ;-) Wünsche euch noch eine gute Woche!

Dienstag, 23. Mai 2017

Schafschur auf Alcatraz

Ein besonderes Erlebnis zu meinem Geburtstag am letzen Wochenende war die Schafschur der Herdwick Schafe von der Nutztierarche von Astrid Reiche- Holdstein und Andreas Holdstein auf der Halbinsel Alcatraz.


Schon seit 5 Jahren versorgte mich Astrid immer wieder mit Wolle von ihren herrlichen Schafen für mein Deckenprojekt. So mit Wolle vom Devon, Wolle vom Walliser Landschaflamm, Wolle vom Ryeland Schaf, Wolle vom Walliser Schwarznasenschaf und Wensleydale Longwoolschaf.  Was gibt es jedoch Schöneres für eine Woll- Werkstatt, wenn man sich die Rohwolle frisch nach dem Scheren abholen kann. Es hat mich mächtig beeindruckt wie Irina alle Herdwick Schafe gekonnt und zügig mit der Handschere geschoren hat. Abends dann fachsimpeln über Wolle, Schafe, Spinnen und mehr. Danke Katrin für das wunderbare leckere Essen und die Geburtstagskerzen. Danke Irina für die tollen Bücher von der Shetlandreise. Herdwick hatte ich auch gerade für mein Deckenprojekt II versponnen. 

Vor dem Scheren konnte ich die Schafe bestaunen. 9 verschiedene Schafrassen und viele wunderbare Mixe gab es zu sehen. Ich hätte bei den Schafen stundenlang zusehen können. 

Es fiel mir so schwer mich bei dem Riesen- Rohwollangebot zu entscheiden. Für meinen Wollvorrat habe ich mich noch mit weiteren Vliesen der herrlichen Schafe von Astrid eingedeckt. Für meine Kurse brauche ich auch noch Wolle und für das Projekt mit Kindern und Jugendlichen auch noch. Rohwolle kann Frau ja schließlich nicht genug haben. Nun sind bei mir gelandet. Walliser Schwarznase  noch Wolle von der Herbstschur , von diesem Jahr: Shetland, Bergschaf, Blackwelsh Mountain/ Wensleydale- Mix und Wensleydale/ Coburger-Scottish Blackface. So interessante Wolle von den Mixen gibt es da, Astrid verkauft auch Schafe, also wer von euch Spinnerinnen gerne Schafe hätte, dort werdet ihr auf jeden Fall fündig.  

Für schafverückte Gäste vermietet Astrid auch ein komplett ausgebauten Bauwagen mit Kochnische und Duschbad in ihrem Garten. Danke Astrid und Andreas für die wunderbare Gastfreundschaft und die Verwöhnung.


Im Garten von Astrid und Andreas findet sich auch ein beeindruckender in die Erde eingebauter Naturkeller. Genaue Bauanleitung nachzulesen in dem Buch Naturkeller.


Zurück zu Hause war ich dann im Rohwollrausch. Habe die Locken nach Farben sortiert, alles beschriftet, dokumentiert und für die verschiedenen Projekte eingeteilt und war dabei so verzückt, von dem Geruch und dem Lanolin und den Eindrücken der letzten Tage, dass ich nicht mal merkte, wie mich die Mücken zerstachen. Bin eben ein großer Rohwollfan, von dem in vielen Facetten wunderbar nachwachsenden Rohstoff.  In meinem Kurs "Färben mit Pflanzenfarben tut der Seele gut" ist wieder 1 Platz frei geworden.  Ich wünsche euch noch eine gute Woche.

Dienstag, 16. Mai 2017

Frisch gefilzt ...

... für das Textilprojekt im Kiezpunktprojekt morgen als Anschauungsmaterial. Die Kinder und Jugendlichen können dann entweder eine Handytasche, Blüten oder Zaubersteine filzen.


Gefilzt habe ich mit Südamerikanischer Wolle - mulesingfrei- und mit regionaler Wolle die von mir mit Krapp gefärbt wurde, die sich zwar etwas schwerer filzen ließ, aber bei der ich die Farben so besonders schön finde. Einen sehr schönen Blog zu Mulesing findet ihr hier.  bei Gabi: Mulesingfreie Merinowolle zum filzen und spinnen. 

Ich danke euch Allen für die vielen Hinweise zu den Filzblüten. Hier ist der Zauberstein sehr schön beschrieben, und hier, hier und hier die Blüten. Die Handytasche ist hier sehr schön bei Filz und Garten beschrieben und hier gibt es auch ein Video dazu. Sehr schön finde ich auch das Buch von  Angelika Wolk-Gerche: " Blütenträume" und "Blumen -Schmuck- Accessoires aus Filz". Ich wünsche Euch noch eine gute Woche mit viel Sonnenschein!
creadienstag

Freitag, 12. Mai 2017

Kettgarn aus Kamelwolle

Bei Kamelwolle gibt es die weiche Unterwolle und das rauhe Deckhaar. Bei mir wird alles verarbeitet und so verspann ich das Deckhaar zu 130 gramm Kettgarn.


Mit dem Weben bin ich wieder ein bisschen rückfällig geworden, da ich für mein Textilprojekt mit den Kindern und Jugendlichen auch weben werde. So ist hier inzwischen ein Stäbchenwebgerät und ein Knitters Loom von Ashford eingezogen. Damit ich mal weiß wie das Stäbchenwebgerät funktioniert, habe ich gleich das Kamelgarn Deckhaar als Kette eingezogen und webe mit grober und feiner Kamelwolle mit dem DIZ vom Kardiergerät Kardenbänder gemacht, eine kleine Probe. 


Hat jemand von euch ein Stäbchenwebgerät oder ein Knitters Loom von Ashford? Was sind eure Erfahrungen? 

Montag, 8. Mai 2017

Textiles Frühlingsfest

Wenn ich hier länger nicht zum Schreiben komme, dann ist meist zuviel los in meiner Werkstatt - in meinem Leben. So war es in letzter Zeit. Bereits seit März beschäftigte ich mich schon mit den Vorbereitungen und nun startete das Textilprojekt im Kiezpunkt-Projekt mit einem Frühlingsfest. Ursprünglich wollte ich dort ...

 

...mit den Kindern und Jugendlichen filzen, doch da es drohte zu kalt zu werden, bin ich auf Wollverarbeitung um gestiegen. Die Kinder und Jugendlichen konnten sich bei herrlichstem Wetter eine Urkunde in 3 Wolldisziplinen erarbeiten. 1. Fühlstrasse mit Schafwolle, Angora, Leinen, Seide, Alpaka, Kamel, Baumwolle; 2. Kämmen von Wolle vom Rhönschaf und vom Schwarzkopfschaf am Kardiergerät und an Wollkämmen 3. Spinnen von Wolle am Spinnstöckchen, Handspindel und Spinnrad. Alle waren mit Begeisterung dabei und so war es ein Superauftakt für das 2. Jahr des Kiezpunktprojektes. Hier die Presse dazu.



Für das Textilprojekt im Kiezpunkt Projekt arbeite ich ehrenamtlich mit Kindern und Jugendlichen, Menschen aus dem Kiez, Flüchtlingen und Einheimischen - Integration ganz unkompliziert- . Das Kiezpunktprojekt ist ein von einer Kollegin initiiertes Projekt, das nun schon im 2. Jahr erfolgreich läuft. Unterstützt werde ich dabei von den Frauen aus unserer Kreativgruppe, die aus der Arbeit mit den Flüchtlingen entstanden ist. Euch herzlichen Dank für die Unterstützung. Ich freue mich, dass Sachkosten vom Diakonischen Werk für das Textilpojekt es ermöglichen, dass ich Material und Geräte für die Arbeit mit den Jugendlichen kaufen kann. So wie dieses wunderbare Kardiergerät "Rudy"von Walther, das ihr oben auf den Fotos im Einsatz sehen könnt. Danke dir liebe Ella für die schnelle Lieferung. Auch wenn es Sachkosten gibt, freue ich mich über jede Spende für die Arbeit. So spendeten Herr Merker und Frau Schultz vom Luechhof Bergsdorf herrliche Pommernschafwolle für das Textilprojekt. Herzlichen Dank!



Projektarbeit ist meist neben dem vielen Spass und der Freude mit den interessierten Kindern und Jugendlichen mit viel Arbeit verbunden. Jeder der von euch Projekte macht, kennt das vermutlich. Da müssen Quittungen abgerechnet werden, Die Arbeit muss geplant, vorbereitet, vernetzt werden, es muss Material beschafft werden, Termine abgestimmt usw. Zwischendurch dachte ich auch schon mal, oje Projektarbeit, hast du nicht schon genug Projekte mit Werkstattrenovierung und Färbe-Kursen. Doch es macht soviel Spass, die Kinder und Jugendlichen mit Textilem in Berührung zu bringen und mit alten Handwerkstechniken  wie Spinnen und Filzen, auch zu sehen und zu erleben wie einfach Integration sein kann, dass mich das doch sehr beflügelt.


Vor dem Projektstart hatte ich mich im warmen Süden bei Wanderungen auf Traumpfaden erholt und es gab nachhaltige schöne Erlebnisse durch das Spinnen unter Palmen und das Stricken unterm Drachenbaum. Zur Entspannung sitze ich immer wieder am Spinnrad und spinne für mein Kamelwolleprojekt und Rohwolle für das Deckenprojekt, wenn das Wetter es in kurzen Momenten erlaubt, geniesse ich es auch Draussen zu spinnen, wo die Natur gerade so herrlich explodiert. 


Mein neu angelegter Färbegarten ist inzwischen von Girsch übernommen worden. Da stecken 2 Seelen in meiner Brust. Für meinen Salat freue ich mich über Girsch, aber im Färbegarten mhm...
  

Die Draussen Werkstatt ist komplett leer geräumt, ich habe angefangen die Wände zu bearbeiten, die Drinnen Werkstatt ist in einen größeren Raum umgezogen, da war es ein Glück so kalt draussen, dass es sich drinnen in Ruhe umziehen ließ. Da fehlt es noch an Ordnung, aber die Kämm- und Kardierstation steht schon an ihrem Platz. 


Was mir immer wieder gut tut, sind die Spinntreffen. Treffen mit Gleichgesinnten, Klönen, Fachsimpeln, Spinnen, Essen, Entspannen. War mal wieder in der  Spinngruppe Liebenwalde bei Katja, immer wieder schön. Dann noch Spinngruppe Wolfsruh, diesmal Treffen bei Dagmar mit ihren vollsüßen Alpakas. Frisch geschoren. Danke liebe Dagmar für die herrliche Wolle und die Verwöhnung mit dem Essen. Wetter war diesmal nicht zum Draussen sitzen, das wird nachgeholt. 


Heute plane ich die nächsten Kieztreffen. Wer vielleicht von euch einige Stoffreste für das Projekt Nähen oder Wollreste für das Projekt Weben liegen hat und sie nicht mehr wirklich braucht, darüber würde ich mich als Spende für das Textilprojekt sehr freuen. Danke jetzt habe ich genug Angebote für Stoffreste!


Am nächsten Samstag ab 17.00Uhr  "Blütenmond Vollmondabend" in Rauschendorf. 

"Feuer, Wasser, Luft und Erde - Damit es eine gute Ernte werde".
Lieder, Musik und Texte zur Kraft der Mondin im Mai
Mitmachaktionen für die Hände und die Seelen
Vier Elemente Segen
Singen und Tanzen im Feuerschein
Wiesenbüffet
Kein Eintritt - Die Spielleute freuen sich über finanzielle Gaben in ihre Klangschale 
 Gast: Anke Culemann von WolleNaturFarben

Vielleicht sehen wir uns dort? Nun wünsche ich uns Allen, dass es bald wärmer wird und euch eine gute Zeit!