Freitag, 30. Dezember 2011

Träume und Spinnen von Sockengarn in den Rauhnächten

 Den Träumen in den 12 Rauhnächten sagt man ja prophetischen Charakter nach und was man in diesen Nächten träumt, soll im kommenden Jahr passieren.


Der erste Traum soll für den Januar stehen, der  2. prophetisch für Februar und so weiter. Mir träumte nun so einiges, genau zu meinem 50. nächstes Jahr, da gibt es eine Wende und nicht auszudenken wenn das dann wahr wird. Doch es kann mir ja keiner verbieten daran zu glauben und manchmal versetzt ja allein so ein Glaube schon Berge. So ein Traum machte mir jedenfalls Hoffnung und das ist doch wichtig in solch einer Zeit, denke ich, oder ? 

Zu den Rauhnächten gib es hier   noch so einiges zu lesen. 

Innerlich und an meinen Träumen merke ich das auch, dass ich noch sehr mit meiner letzten Reise nach Thailand beschäftigt bin. Wenn ich daran denke, wie die Menschen in Thailand mit dem Flutschicksal umgingen, sehr beeindruckend, wie sich der gelebte Buddhismus dort anfühlt, dann kann ich nachvollziehen, wieso ein Autor sein Buch Kulturschock Thailand nennt. Für mich war es ein Kulturschock hier wieder anzukommen und ich bin immer noch nicht so richtig wieder hier.

 
Buddhamasken auf einem Markt in Bangkok
 
Nun... außer der Vergangenheit, bin ich natürlich auch in der Gegenwart und da beschäftigt mich auch gerade das Thema " Spinnen in den Rauhnächten". In den Zwölf Nächten wurde auch kein Garn gesponnen, weil man glaubte, habe ich irgendwo gelesen, dass sonst Hel (Frau Holle) käme und das Garn verunreinige oder weil man Zank und Ungeziefer in das Haus spinnen würde. Also vielleicht kennt ihr ja noch andere Mythen um das Spinnen und die Rauhnächte, die mich dazu bewegen könnten, nicht zu spinnen in dieser Zeit. An Verunreinigung, Zank und Ungeziefer glaube ich nun nicht so und will meine eigenen Erfahrungen machen. Nach 4 Spinnlosen Wochen fühle ich mich doch schon sehr sehnsüchtig nach dem Spinnen...
 
 

  ...zumal bei mir gerade ein herrliches WolleSeidengarn aus dem obigen Kammzug von Melanie, entsteht, das ich dann mit Leinen verzwirnen möchte, um mir dann daraus ein Sockengarn zu spinnen. Hat jemand von euch damit Erfahrung mit dieser Art von Sockengarn? Wie spinnt ihr haltbares Sockengarn?

Vielen Dank für eure vielen Willkommenskommentare im letzten Post, darüber habe ich mich sehr gefreut. Nun wünsche ich euch auch inhaltsreiche und spannende Träume und noch eine gute Restzeit zwischen den Jahren. 

Freitag, 23. Dezember 2011

สุขสันต์วันคริสต์มาส Suksan Wan Christmas

...heisst fröhliche Weihnachten auf Thailändisch. Und so wünsche ich euch allen mit diesen Bildern eine frohe und wunderbare Weihnachtszeit. Habt eine glückliche und zufriedene Zeit mit euren Lieben und lasst es euch gut gehen.


Ich bin wieder da, noch etwas Jetlag mitgenommen durch die 6 Stunden Zeitumstellung und den Wechsel von 4 Wochen bei 28- 32 Grad volle Sonne auf 5 Grad ohne Sonne. Mein Wach- Schlafrythmus läuft noch auf thailändisch und mein Magen vermisst das herrliche Thailändische Essen dort. Ansonsten fühlt sich meine Batterie wieder vollgeladen an, voller Power, voller Eindrücke, voller neuer Ideen und Inspirationen, Unmengen von Fotos und wunderbaren Erlebnissen mit Land und Leuten aus aller Herren Länder.  Meine Sprachkenntnisse sind neu aufgefrischt und mit etwas thailändischem Wortschatz ergänzt.

Hier einige Eindrücke für euch: In der ersten Woche hiess es bei der dort im Süden lebenden Verwandtschaft ( wo wir eingeladen waren) ankommen, sacken lassen, loslassen, auftauen, umschalten..


... dann 3 Wochen Reisen durchs Land auf eigene Faust mit Bus und Bahn und je nach Lust und Laune verweilen. Bangkok, schwimmender Markt...


...Königsgeburtstag..


...alte Königsstadt Sukkothai...



...und jede Menge buddhistische Wats (Tempel ) ...

Doi Suthep

... jeder anders und beeindruckend...


...und der Norden Chiang Mai, Altstadt, Obst und Gemüsemarkt, Saturday und Sunday Market, Kochkurs mit thailändischem Essen (Kochen am Wok, vierte von rechts).

...Elephantenritt durch den Dschungel...



...Chiang Rai, Goldenes Dreieck, der Mekong an den Grenzen zu Burma ( Myamar), Thailand und Laos..


 ... Dschungeltrekking, handgewebte Thai- Seide...


...der Schal für unglaubliche 120 thailändische Baht ( = 3 Euro) ...



Nun sitze ich hier mit dicken Wollpullovern , dick einmummelt in eine handgewebte Decke und gehe mit den vielen Fotos die Erlebnisse noch einmal durch, spinne ab und zu am Spinnrad,  das ich 4 Wochen nicht gesehen habe und geniesse jeden Moment. Thailand, seine Menschen, seine Natur, sein gelebter Buddhismus und Alles Erlebte haben einen sehr nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen. Soviele Stationen in diesem faszinierenden Land des Lächelns, so viele nette Menschen, der Abschied fiel mir schwer. Es war meine erste Asientour ( vermutlich nicht die letzte) und es war einfach unbeschreiblich wundervoll.


Vielen Dank für eure guten Wünsche und Kommentare für diese Reise im letzten Post.

Ganz besonders herzliche Grüße an euch ihr Lieben, die ihr mich mit dem Reisevirus angesteckt habt ;-)

Ich wünsche euch nun Allen friedliche, besinnliche und fröhliche Weihnachtsfeiertage
im Kreis eurer Lieben.

Montag, 14. November 2011

Zum ersten Mal...

...habe ich meinen Jahresurlaub auf November und Dezember gelegt. So wie sonst im November werde ich vieles loslassen, nur diesmal anders als sonst, nämlich mit einer innerlichen und "äußerlichen" Reise. Meine Batterie ist ziemlich entladen und so werde ich in meinem jetzt anstehenden jährlichen Erholungsurlaub, meine Batterien mal wieder neu aufladen.



Im Gepäck passend leichte Seidenteile, passend für das Wetter dort in Thailand. Maximale Temperatur im November 32 Grad, minimale Temperatur 23 Grad, Sonnenstunden 8 Stunden am Tag.




 Zusätzlich zum Jahresurlaub und unserem Jahresritual gibt es einiges zu Feiern, daher diesmal etwas Besonderes. Haus und Hof sind bewohnt und versorgt und so kann ich mich mit meinem Liebsten, in Ruhe die nächsten Wochen fallen lassen, entspannen, Textiles und Neues entdecken, Abenteuer erleben und mich frei fühlen.

Vielen Dank euch Allen für die zahlreichen Kommentare und Anregungen das letzte Jahr. Ich wünsche euch eine gute Advents- und Weihnachtszeit und bis nächstes Jahr ! 

Samstag, 12. November 2011

Stricken für Bolivien...

 ...finde ich ein unterstützenswertes Projekt und daher will ich diesmal auch dabei sein und bin schon mal am Stricken, wenn es mir draussen zu kalt wird.

Als erstes entstehen hier gerade ein Paar Socken Größe 30

 Hier  und hier kann man nachlesen, was gebraucht wird:  "Wie auch in den vergangenen zwei Jahren werden Socken benötigt, vor allem ab Größe 30 aufwärts bis in die Erwachsenengrößen. Nachdem wir ausserdem im letzten Jahr Tücher und Schals in unser Kinderdorf geschickt haben, die sehr gebraucht und mit großer Freude dort aufgenommen wurden, gibt es diesmal ein neues *Zweitprojekt*.

Wir sammeln Patches für warme Decken. Die Patches können ganz nach Belieben glatt, kraus oder mit Muster sein, sollten entweder die Größe 20 mal 20 cm oder 40 mal 40 cm haben und werden dann hier zu Decken zusammengefügt. Ideal wäre Sockenwollstärke in 4-fach oder 6-fach, damit die Decken nicht zu dick werden.

Die Aktion läuft ab sofort bis Ende Januar 2012, dann erfolgt wieder die große Auslosung der Tombolapreise" . Hier steht die Adresse wo die Dinge hingeschickt werden sollen. 

Ich war jetzt noch schön in der herrlichen Novembersonne spazieren und im Garten, die Rosen habe ich hoffentlich gerade noch rechtzeitig mit Erde unten angehäufelt, heute nacht war schließlich schon Frost hier und ein bisschen weitergefilzt am Vogelnistkasten. Nun kann ich in aller Ruhe, bei herrlicher Musik, losfahren, wieder für 2 Tage auswärts arbeiten, gestrickt wird dann in den Pausen.  

Euch noch ein gutes Wochenende

Mittwoch, 9. November 2011

Umfilzte Vogelnistkästen

Solange es meine dicke Woll- Winterkleidung zuläßt, verlege ich meinen Arbeitsplatz draussen in die Natur unter den großen Walnussbaum, der nun schon so gut wie blattlos ist.



Wenn es dann langsam feucht und nebelig wird , so wie jetzt gerade, dann habe ich dort auch ein Dach über dem Kopf. Dort an dem Draussen-Arbeitsplatz gibt es auch eine Steckdose, an der ich den Wasserkocher für heisses Wasser anschließe oder den Schwingschleifer für die Filzprozedur.


Arbeitsplatz "Unterm Walnussbaum

Aktuell bin ich gerade damit beschäftigt die Vogelnistkästen zu reinigen und zu reparieren und für den Wintergebrauch wieder ordentlich aufzuhängen. Das empfiehlt der Naturschutzbund: "Nistkästen sollten im Spätherbst nach der Brut oder im Winter regelmäßig gereinigt werden, um das alte Nest zu entfernen und um Parasiten zu vertreiben."

Filz und Weidenruten

 "Nistkästen erfüllen übrigens auch im Winter wichtige Aufgaben. Ob Meisen, Kleiber, Eichhörnchen und Schmetterlinge – selbst die wetterbeständigsten Outdoor-Profis schätzten eine warme Schlafstube. Manchem Vogel könne die Nisthilfe im Winter sogar das Leben retten. Die Gefahr der Übertragung von Parasiten durch alte Nester sei geringer als der Nutzen eines warmen Unterschlupfes für die Tiere." so kann man es beim Naturschutzbund (Nabu) nachlesen.


Wer Nistkästen selber aus Holz bauen möchte findet hier auch zahlreiche Anleitungen im Netz.

Natürlich belasse ich es als Wolle- Frau nicht nur bei Holz, sondern erinnerte mich, dass vor einigen Jahren bei einem Nuno Filzkurs bei Karin Tegeler auf Fehmarn, die gefilzten Nisthilfen von Achim Tegeler bewundert habe. Und so kam es dann auch, dass ich meine Wolle Reste Kisten auch  noch dazu holte und mal selbst gespannt bin, was dabei herauskommt. Ich nehme dann auch Reste von embellisger gefilztem dazu . Solch herrlichen Teile wie sie hier zu sehen sind, auf dem Gruppenfoto, das werde ich wohl nicht hinbekommen, die sehen ja grandios aus.


Hat das schon einmal jemand von euch gemacht ? Was gibt es da für Erfahrungen ? Gefahren ? Beachtenswertes ? Nützliches zu wissen ?

Ob das auch als gefilztes Gefäß aller Art gilt, also ein "Nisthilfenvogelgefäß", frage ich mich gerade ?

Sonntag, 6. November 2011

Mulesing und mulesingfreie Wolle

Mulesing hatte ich noch nie gehört, bis ich auf die Seite von  difig-design  


Um was gehts?
Es geht um Mulesing, das eigentlich nichts anderes als Verstümmelung heisst.
Einem Lamm schneidet man handtellergross rund um After und Vulva Hautlappen weg, um es danach vernarben zu lassen. Bei dieser Vernarbung wächst dann keine Wolle mehr. So kann man die Schafe gegen die (auch sehr brutale) Schafmade schützen, die das Schaf von Innen her auffressen würde.
Bei dieser Gelegenheit wird auch der Schwanz kupiert, und das Ganze OHNE Betäubung versteht sich. Es darf ja nix kosten! Es werden immer mehr Schafherden auf engerem Raum (teilweise auch ohne Weide) gehalten. Da sind die Fliegenmaden nicht mehr weit.
Immer mehr Leute verlangen nach billiger Wolle.
Ich rate euch dringendst DAS HIER zu lesen.
Wer in einer grossen Suchmaschine die Worte *Mulesing Peta2* eingibt kann einen Film darüber sehen.
Bitte schliesst die Augen nicht davor!
Es ist wichtig!
Oft hat die Wolle, die wir verstricken nichts mit flauschigen Lämmchen zu tun. Da gibts keine Romantik mit grünem Gras und Wölkchenhimmel!
  • Tatsache ist, dass eigentlich wir Konsumenten nicht unschuldig sind an der ganzen Sache. WIR wollen immer bessere, schönere und weichere Wolle, die dann NICHT teuer sein darf.
  • Tatsache ist dass ein sehr grosser Prozentsatz Mulesingwolle ist.
  • Tatsache ist, dass fast jeder Garn/Wollehersteller solche Wolle im Sortiment hat.
  • Tatsache ist, dass KEINE Verhandlungen mehr der australischen Wollindustrie (AWI) stattgefunden haben, damit das endlich ein Ende hat.
Liebe StrickerInnen und liebe KonsumentInnen von Kleider, Wolle und ähnlichem.
WIR haben das in den Händen!
WIR könenn das ändern!
Fragt euren Wolldealer nach mulesingfreier Wolle,
schaut genau hin woher eure Wolle kommt!
Notfalls meidet diese Hersteller!
Meidet vorallem Wolle aus Australien!
Es gibt Wolle aus mulesingfreier Zucht!
Es sind zwar nur wenige, aber es GIBT SIE!
Coburger Fuchsschaf handgesponnen
Bei Interesse könnt ihr euch hier zu  mulesingfreier Wolle und deren Herstellern informieren. hier !

Mittwoch, 2. November 2011

Mützen aus Wolle vom Ostfriesischen Milchschaf

Die Mützenzeit ist wieder da und so stricke ich für die Familie aus der Wolle vom Ostfriesischen Milchschaf, auf Wunsch eine Mütze nach der Anderen.


Zusätzlich zu meiner Strickjacke aus der Wolle vom Ostfriesischen gescheckten Milchschaf, habe ich mir selbst auch eine Mütze gestrickt. Die Wolle ist nur einmal mit Regenwasser gewaschen, dann wurde sie an meinem Louet Spinnrad S 10 gleich meliert versponnen und sodann mit einem Nadelspiel 4,5 verstrickt. 
 
 
Die Wolle hat eine Lauflänge von 102m/100gramm. Spinnen und Stricken mit dieser Naturwolle ist die reinste Entspannung.
 

Die Mützen sind unglaublich warm, lassen keinen Wind durch  und bei Regen bleibt der Kopf völlig trocken, da die Wolle noch etwas fettig ist. 


Oben wurden die Maschen einfach mit einer dicken Nadel zusammengezogen und ein paar Mal mit der Nadel durch die Restmaschen verstärkt.

 

Die allgemeine Mützenanleitung habe ich von hier.
Ich wünsche euch noch eine gute Woche

Herzlichen Dank für eure vielen Kommentare zu dem gefilzten Zeitungsbriefkasten und der Blauholzfärbung..
@Silvia: Er bewährt sich bis jetzt in Natura, wird zwar leicht feucht aber auch wieder trocken und die Zeitungen bleiben trocken.
Zu der Blauholzfärbung:
@Kerstin : ich färbe vorher immer alles mit Kaltbeize ausser bei Walnusschalenfärbung.

Samstag, 29. Oktober 2011

Mit Blauholz gefärbt

Jedes Jahr färbe ich mindestens einmal mit Blauholz. Ich liebe diesen Ton und auch das allmähliche Verblassen des Farbtons, da es nicht ganz lichtecht ist, hat seinen Reiz für mich. Besonders spannend finde ich auch immer das Material im  Färbesud...

Der Ton läßt sich wunderbar mit anderen Tönen beim kardieren vermischen und so färbe ich davon immer einen Vorrat.


Einiges davon verspinne ich vorher und auch maschinell versponnene Wolle war diesmal dabei. Links 1. Zug und Mitte 2. Zug und rechts 3. Zug .


Auf Seide ergibt die Färbung dann immer noch mal andere Töne, so wie unten bei den Tüchern und dem Kardenband.


Im Sommer hatte ich auch noch mit Solarfärbung und Blauholz- Pulver gefärbt, doch die Färbung fand ich so schwach, dass ich sie jetzt noch einmal überfärbte.


Wolle, Seidentücher und Seidenkardenband habe ich mir jetzt auf Vorrat gefärbt, auch schon für Weihnachts- Geschenke, da bin ich dieses Jahr extra sehr zeitig dran.  

Ich wünsche euch ein gutes Wochenende und einen entspannten Feiertag am Montag.

@Anneli: zu deiner Frage: Weißt Du vielleicht, ob man mit Blauholz auch eine Überfärbung auf gelb machen kann, um ein schönes grün zu bekommen?
Also bei mir ergaben alle Farben,  die ich mit Blauholz überfärbte, immer nur ein entsprechend dunkleres Blau bis hin zu fast schwarz. 

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Gefilzter Mantel für Zeitungsbriefkasten

Es war einmal ein Zeitungsbriefkasten der rechtzeitig vor Beginn der großen Kälte einen gefilzten Mantel aus Eiderwolle und Wolle vom Zwartblesschaf erhielt.

Fertiger gefilzter Zeitungsbriefkasten

 Verziert wurde der Mantel mit Locken vom Gotländischen Pelzschaf und das kam alles so:  Es war einmal ein blauer Zeitungsbriefkasten aus Plastik der lebte glücklich und zufrieden seit mehr als 15 Jahren so vor sich hin. Seine Farbe war schon etwas verwittert, doch er war mit sich und dem Leben zufrieden.

"hässlicher Plastikkasten"

Nun geschah es aber, dass sich die Welt um ihn herum veränderte. Neue Menschen zogen in das Haus, neue Zeitungen wurden in ihm abgelegt.  Neben ihm erhielt das Eingangstor und der Pfosten ein neues Band aus Wolle, das sogar mit Walnuss eingefärbt war, ein Stückchen weiter erhielt ein Blumentopf eine Filzblüte aus Wolle, der Schuppen erhielt ein rotes Filzbild aus Wolle und auch der Walnussfärbeplatz wurde mit einem Weiden-Wolle-Filzbild geschmückt und so mußte der Zeitungsbriefkasten zusehen, wie alles um ihn herum mit Wolle immer schöner wurde. 
 
Gefilztes der letzten Zeit

Er fühlte sich zunehmend vernachlässigt und wurde neidisch. Auch schimpften die Besitzer manchmal, dass die Zeitung nass wurde, wenn der Wind den Regen von Norden in das offene Zeitungsfach trieb. Nun hatte er ja auch davon gehört, wie man mit Neidgefühlen konstriktiv umgehen kann, hielt sein Ziel auch für erreichbar, nahm es als Ansporn und so kam es, dass er mit dem Leben und seiner blauen Farbe überhaupt nicht mehr zufrieden war, immer mehr rumjammerte, sich über Alles beklagte und auch wie die Anderen mit Naturwolle umgeben sein wollte.

Eines Tages nun, wurde seine Bitte erhört und die Besitzerin filzte ihm aus Eiderwolle, Wolle vom Zartblesschaf ...

Zartblees Wolle

 ....und vielen kleinen und großen Filzresten die von der Nasstechnik übrig geblieben waren...

Filzreste

...eine Wollhülle mit dem Embellisher. Es stand sogar darauf geschrieben, wofür er Tag ein Tag aus arbeitete und auch das offener Fach war nun mit einer Filzklappe geschützt. 

hier kommt die Zeitung rein, regengeschützt mit Klappe jetzt

So war er sehr glücklich und die Besitzerin auch, denn die konnte die blaue Plastikhülle auch schon so lange nicht mehr leiden, weil sie fand, dass sie nicht zu dem Haus und dem Garten passte. Nun waren sie alle glücklich und zufrieden, der Zeitungsbriefkasten unterhielt sich mit dem walnussgefärbten Skuddenband über die schönen neuen Veränderungen und sie bewunderten sich gegenseitig.

Filzlocken auf der anderen Seite, mit Beschriftung, damit es klar ist !

 ....und wenn sie nicht gestorben sind so...

Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.
Sören Aabye Kierkegaard 

Ich wünsche euch noch eine gute Woche ! 

Sonntag, 23. Oktober 2011

Schafe, Wolle und gewebte Teppiche aus Wolle von Pommerschen Landschafen

Schafe und Wolle heisst mein neuer zusätzlicher Blog...



Er wurde nötig, da meine Schafbegeisterung und Faszination einen eigenen Ort benötigt. Schuld für meine leidenschaftliche Begeisterung für Wolle und Schafe sind vermutlich meine Eltern, wie sollte es auch anders sein :-) . Bei meinem letzten Besuch erfuhr ich von meiner Mutter, dass ich als Kind, bei dem Umzug meiner Familie quer durch Deutschland, die ganze Fahrt auf gewebten Teppichen aus Pommerscher Wolle, gesessen und gelegen habe...

Fahrt im Auto beim Umzug
  ...und die ganze Fahrt also den Duft von Schafen und deren Wolle in der Nase hatte . Daher also ... ;-)) anders kann ich mir das nicht erklären ...


Es gibt diese Teppiche, die von meiner Urgroßmutter stammen immer noch und sie erfüllen nach über 50 Jahren ! immer noch als Teppiche ihre Funktion. Vielleicht waren es ja diese Wollteppiche, die mich zu einer leidenschaftlichen Wolle-Frau werden ließen. Wer weiß ?


Jedenfalls war ich sehr berührt, als ich die Teppiche nun nach der Geschichte von meiner Mutter fotografierte und ich beschloss für mich, dass das der Anfang der Geschichte zwischen der Wolle und mir war !  Also wer auch so Schaf-Begeistert ist, der kann dann dort mehr dazu lesen. Ich werde alles zum Thema Schafe, Schafrassen und Wolle sammeln und posten und würde mich natürlich wieder über Kommentare und Anregungen zu diesen Themen freuen.

Ich habe eine neue Herde Pommerscher Landschafe hier in der Nähe ausgemacht und werde heute bei diesem herrlichen Sonne-Pur- Wetter, in der Natur sein und natürlich auch Schafe fotographieren ! 

Euch einen schönen Sonntag !

Samstag, 22. Oktober 2011

Tinariwen...

 ...gestern abend in Berlin   im Konzert, wieder mal ein Erlebnis der besonderen Art !


Tinariwen wurde dereinst in einem von Gaddafis Rebellen-Camps in Libyen gegründet, machen „Rebel Music“ im eigentlichen Sinne des Wortes. 

 Seit dem Friedensabkommen von 1990 mit der Regierung von Mali haben die ehemaligen Tuareg-Kämpfer ihre Kalaschnikows endgültig an den Nagel gehängt und setzen nunmehr ihre Rebellion mit Fender E-Gitarren fort. Ihr schmutziger Sound der Wüste, die archaischen Rhythmen und die wilde Rebellengeschichte machte die Gewinner des BBC World Music Award 2005 weit über die Sahara hinaus bekannt und begeistert seither ein Publikum, das sich zuvor kaum für afrikanische Musik interessierte.
 

Tinariwen (Tamaschek ‚Wüsten‘) ist eine Band, deren Musiker vom Volk der Tuareg stammen. Von der traditionellen Musik kommend, reichern sie diese mit Elementen der westlichen Rock- und Popmusik an und verwenden neben traditionellen Instrumenten auch elektrische Gitarren und elektrischen Bass. Die Texte werden in Tamaschek und auf Französisch gesungen.

Die Mitglieder der Musikgruppe gehören zu jener Generation von Tuareg, die ab den 1960er-Jahren aus der Sahelzone in die Städte nördlich der Sahara geflüchtet waren, weil sie durch lange Dürren ihre Lebensgrundlagen verloren hatten. Diese städtischen Tuareg im wirtschaftlichen Exil werden ishumar genannt.

Die Band wurde 1982 Ibrahim Ag Alhabib, Touhami Ag Alhassane, Abdallah Ag Housseyni, Mohammed Ag Itlal (genannt „Japonais“) und Kheddou in Tamanrasset in Algerien gegründet, wo sie bei Hochzeiten, Taufen und anderen Festen spielten. Später verbrachten die Musiker mehrere Jahre in einem libyschen Militärcamp, wo Tuareg zu Soldaten ausgebildet wurden. Sie waren zum Teil aktiv an Kämpfen gegen die Unterdrückung ihres Volkes beteiligt und widmeten sich erst nach Beendigung eines von Niger und Mali ausgehenden Aufstandes 1994 gänzlich der Musik. Ihr politisches Engagement spiegelt sich auch in den Texten wider. Lange Jahre vertrieb die Band ihre Musik über Kassetten und wurde dadurch regional bekannt.[1] 

Textquelle: Wikipedia : Wer mal reinhören will : Hier , hier oder hier !


Bereits vor 3 Jahren war ich auf ihrem Konzert in Berlin, damals durfte man dort noch rauchen und diesmal war es fantastisch rauchfrei. Tanzen und Musik. Kann ich euch jedenfalls nur empfehlen, wer sich mal in Trance tanzen will, falls die in eurer Nähe mal ein Konzert geben. 


Dazu noch eine Lebensweisheit von der 85 jährigen Nadine Stair: 

"Wenn ich mein Leben noch einmal von vorn leben könnte, 
würde ich im Frühling früher und im Herbst länger barfuß gehen.
Ich würde häufiger tanzen, öfter auf Karussells mitfahren
und mehr Gänseblümchen pflücken."

Euch einen schönen Wochenendstart !

Freitag, 21. Oktober 2011

Wolle Seide handgesponnen...

...wurde jetzt fertig und wird für das Projekt
"Spinnen für bedrohte Völker"   gespendet !
 


...insgesamt 240 gramm: Lauflänge 425 Meter / 100 gramm ; verzwirnt... ..der Kammzug ist gespendet, herzlichen Dank von hier...


...versponnen und verzwirnt wurde der Kammzug ...

...auf einem Kromski Sonata...
 euch einen schönen Freitag und vielen Dank für eure vielen Kommentare zu den letzten Posts !