Dienstag, 29. Januar 2013

Deckenprojekt Schafwolle - Überblick-

Seit Oktober 2011 bin ich nun mit meinem Langzeit- Deckenprojekt Schafwolle beschäftigt. Und so ist es Zeit auch mal einen Zwischenbericht zu geben und auch auf euren Wunsch hin mal alle bisherigen Teile zu zeigen, was ich hiermit gerne tue.
 


Das Licht spielte mal für etwas bessere Fotos mit und der überfrorene Schnee ließ es zu, dass ich die Deckenteile schön obenauf ausbreiten konnte. 

 

Bisher entstanden mehr graue und dunkle Deckenteile und das Ganze ist bisher 90 cm x 150 cm. Die Fäden sind noch nicht vernäht wie ihr vielleicht erkennen könnt und die Teile sind durch die unterschiedlichen Wollsorten auch sehr verschieden in ihrer Art


Die endgültige Zusammenstellung der Teile werde ich dann sicher wenn es soweit ist, noch einige Male hin und herüberlegen. Ich könnte die grauen , dunklen und weissen Teile auch mischen oder anders zusammenstellen, was denkt ihr da ?

Sonntag, 27. Januar 2013

Stempel aus Mangobaumholz

Da ich in Indien ja mit Rucksack unterwegs war und auch auf meinen Reisen immer sehr wenig Gepäck mitnehme und versuche, dass das Gewicht meines Rucksacks 6 Kilo nicht übersteigt, kann ich leider immer nur sehr wenig und nur kleine Sachen unterwegs einkaufen. Das ist ein echter Nachteil, Vorteil ist natürlich, dass ich immer sehr beweglich bin und viel erlebe.


 Als ich nun auf dem riesigen Freitagsmarkt von Mapusa in Goa war, der vor Allem für Einheimische ist und auf dem es echt Alles gibt ...


...und an diesem Stand ( siehe Foto unten) vorbeikam, an dem eine Frau die von ihrer Familie in Handarbeit von ihren eigenen Mango-Bäumen hergestellten Stempel verkaufte, fiel es mir sehr schwer sie nur zu bewundern und ich habe mir einige gekauft, zumal sie sehr leicht sind. Der immergrüne Mangobaum kann bis zu 45 Meter hoch werden und an der Spitze eine Breite von bis zu zehn Metern erreichen. Das Holz  ist sehr weich, sodass es sich gut schnitzen läßt.


In Indien werden mit diesen Stempeln und Hennafarbe, nicht nur Stoffe bedruckt sondern auch Muster mit Henna auf die Haut gezaubert, wie mir die Verkäuferin stolz zeigte.

 

Die Wolle auf der die Stempel liegen ist übrigens mit Cochenille und Indigo gefärbt. In Gedanken habe ich nun schon Stoff oder Filz mit diesen indischen Mustern bedruckt. Die Auswahl und Begrenzung auf wenige Stempelmotive fiel mir sehr schwer, zumal die  Stempel je nach Größe zwischen 30- 60 Rupien kosteten (ca. 70 Rupien sind 1 Euro).  Da ich ja erst wieder färbe wenn es wärmer wird, muss das Ausprobieren noch ein bisschen warten. Hat schon einmal jemand von euch mit Stempeln und Pflanzenfarben auf Stoff oder Filz gedruckt und gearbeitet ?

Dienstag, 22. Januar 2013

Der 12tel Blick im Januar

Also Langzeitprojekte scheine ich ja gerade sehr zu mögen, werdet ihr euch denken. Jedenfalls habe ich jetzt noch eins begonnen, da ich sehr gerne fotographiere, bin ich nun auch dabei, bei Tabeas Langzeitprojekt ein "12tel Blick" ! Super Idee ! Danke Tabea für die Anregung ! Jeden Monat – zwölfmal im Jahr – mache ich ein Foto und zwar von zwei persönlichen Aussichtspunkten, werde ich einen besondern Blick werfen, bzw. Zwei. Entschieden habe ich mich zuerst ür meinen 1. Blick morgens aus der Haustür, den ich besonders liebe, wenn ich meine Haustür aufmache, noch etwas müde bin und dann auf diese Wildnis vor unserem Haus blicke.


 Januar 2012 vor der Haustür



Als Textilerin werfe ich dann auch noch einen zweiten Blick um die Ecke oder komme beim morgendlichen Barfusslaufen daran vorbei...

 

 ....an meiner Draussen- Färbe-Woll- Werkstatt, wo meine Färbungen mit Pflanzenfarben stattfinden und meine Vorräte für das Langzeitdeckenprojekt mit Schafwolle lagern. 

 

So werden dann die Jahreszeiten, die Wetterlagen und der Lauf der Sonne jeweils meine Bilder bestimmen.

 Januar 2012 vor der Färbe- Werkstatt



Danke Tabea für diese tolle Anregung ! Die anderen 12tel Blicke gibt es hier zu bewundern. Danke für eure Kommentare zum letzten Post mit dem Langzeitdeckenprojekt. Ich reiche euch ein Bild aller Teile nach, es sind inzwischen 15 Teile, sobald das Licht mal ein wenig besser ist !

Montag, 21. Januar 2013

Deckenprojekt Schafwolle Teil 15 mit Wolle vom Kerry Hill Schaf

So nun wurde das nächste Teil für mein Deckenprojekt Schafwolle fertig, es ist aus Wolle vom Kerry Hill Schaf, danke liebe Katja für diese Probe, die ich beim Aufräumen in meiner Werkstatt nun wieder gefunden hatte.

Hier gibt es auch noch Informationen zu den Kerry Hill Schafen. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ist meine Wolle auch von dort. Die Wolle fasst sich unheimlich weich an und ließ sich wunderbar verspinnen.


Die Kerry Hill Schafrasse, hat ihre Wurzeln im walisisch-englischen Grenzgebiet in der Nähe der Ortschaft Kerry, daher auch der Name Kerry Hill. 1899 wurde das erste Zuchtbuch eröffnet.Das Kerry Hill Schaf ist sehr vital, lebhaft, Krankheiten gegenüber sehr widerstandsfähig und kann sich dem Gelände gut anpassen. Ganz markantes Kennzeichen dieser Rasse sind die hoch angesetzten spitzen schwarzen Ohren. Der Kopf und die Beine sind nicht bewollt.


Die Wolle dieser Schafe ist weiß, weich und fest mit einer Stapellänge von bis zu 12 cm. Sie gilt als eine der feinsten englischen Wollen mit 30-32 Micron und einem Wollertrag bis zu 3,5 kg. Ich verspinne die Naturwolle gerne etwas wild und ungleichmäßig, so sehen die Zöpfe nun auch entsprechend aus. Für mein Deckenquadrat wählte ich diesmal ein Zopfmuster aus der Sammlung Verzopft und Zugedeckt von Michaela Behrends-Wollschnegge,, die deutschsprachige Antwort auf den “Great American Aran Afghan”, die sie großzügigerweise 91 Seiten lang kostenfrei zur Verfügung gestellt hat. Euch einen guten Wochenstart !

Samstag, 19. Januar 2013

Sonniges Wochenende

Auch wenn die Sonne hier gerade nicht scheint, stelle ich mich vor dass sie scheint und mich wärmt, spüre die Sonne auf meiner Haut und ich stelle mir vor, ich müßte ja nur vor die Haustür gehen und da ist sie ! Aber im Moment ist es eben zu heiss draussen, es ist ja schließlich Siestazeit ;-) . 

 

 So sitze ich hier gemütlich und lese, freue mich, dass ich so einen gemütlichen Lesesessel habe, auch noch herrliches Spinngarn auf meinem Spinnrad für zwischendurch und ein unverplantes freies Wochenende vor mir liegt. Freue mich über meine Familie und dass sie gesund ist. Ab und zu stricke ich an meiner Strickjacke weiter.

 

 Die Wolle habe ich erst mit Walnussschalen gefärbt, dann mit schwarzer Maulbeerseide kardiert und anschließend versponnen und verwzirnt.

 

Dann stelle mir vor, dass ich später noch durch den grünen Wald mit herrlicher Luft laufe und am Montag mit Katja über die grüne Woche laufe, auch wenn ich im Moment wegen eines verstauchten Knöchels schon eine Weile nicht richtig laufen kann und so eben leider darauf verzichten muss. Imaginiation nennt sich das dann ! Imagination wende ich täglich in meinem Beruf an und so eben auch für mich. Im ambulanten und klinischen Bereich werden Imaginationsübungen therapeutisch besonders auch bei früh und komplex traumatisierten Menschen eingesetzt und vermittelt, so daß diese Übungen dann auch zu Hause eingesetzt werden können. Herzlichen Dank eure vielen Kommentare zum Thema Grau, Grau ist eben nicht grau, das zeigen auch eure vielen unterschiedliche Texte dazu ! Euch allen wünsche ich mit dem Sonnaufgangsbild aus meinem letzten Indienurlaub, auch ein kreatives sonniges Wochenende nach dem Motto:  Es ist nie zu spät sich sein eigenes sonniges Wochenende zu gestalten !

Sonntag, 13. Januar 2013

Schneeweiß und Silbergrau

Grau ist der Himmel nun schon so einige Tage, wenn ich hier so aus dem Fenster schaue und ich versuche damit klar zu kommen mit der Umstellung, nach den vielen Wochen mit blauem Himmel. Ein Glück erhellt jetzt ganz frisch der neue Schnee das Ganze etwas auf. Entsprechend der Farbe draussen habe ich nun auch mein Spinnmaterial gewählt und verspinne grau und weiß. Und wenn ihr jetzt denkt oje auch das noch, dann kann ich euch nur sagen, dass ich hier gerade das weicheste Grau aller Zeiten verspinne und das habe ich Melanie zu verdanken. Danke nochmal Melanie, an dieser Stelle für diesen herrlichen Tausch.
 

Bei dieser herrlich superweichen Wolle oben handelt es sich um eine Mischung aus 50 % weißer Shetlandwolle, 25 % grauer Shetlandwolle und 25 % Tussahseide. So weich dass sie mir nur so durch die Finger gleitet. Einfach ein Spinnhochgenuss ! Also grauer  Himmel wie gesagt ist nicht so mein Ding, aber graue Wolle in verschiedenster Qualität immer mal wieder zu verspinnen, das macht Spass. 

Gotländisches Pelzschaf

Ja was hat es denn so farbpsychologisch mit dem Grau auf sich eigentlich, frage ich mal so nebenbei. Also da denke ich grau ist grau oder ? Aber nein, was denke ich, da gibt es verschiedenste Grautöne und dann auch noch verschiedene Wirkungen je nach Grauton ! Aha ! Also da gibt es Anthrazit: das ist ein dunkles warmes Grau im Gegensatz dazu dann Aschgrau, was ein weißliches kaltes Grau ist, z.B. wie das der Holzasche. Dann gibt es noch Betongrau, welches auch als Zementgrau bezeichnet wird, das bezeichnet eine deutliche gelbliche mittelhelle Farbnuance. Weiter geht es mit Feldgrau, das sind unterschiedliche Grau-Grüntöne, also so uniformfarben, dann gibt es da noch Taubengrau, das ist eher ein blaustichiges mittleres Grau , Mausgrau bezeichnet  eher so ein neutrales Mittelgrau, wohingegen Rauchgrau eher wieder dunkler, leicht blaustichig ist und schiefergrau eben nach dem Naturschieferton benannt ist. Zu guter Letzt will ich hier noch Silbergrau nennen, das auch noch einen Glanz hat. So würde ich dann das Garn bezeichnen das ich hier gerade verspinne.

Zackelschafwolle
Psychologisch gesehen symbolisiert Grau als Mischfarbe zwischen Schwarz und Weiß einen Grenzbereich. Es steht auch für das Undurchdringliche, für Neutralität, für Vorsicht, für den Übergang zwischen Bekanntem und Unbekanntem.   Grau ist die typische "Farbe" des Schattens in seiner Bedeutung als das Unbewusste.Ausserdem steh Grau in der Farbpsychologie für die Begriffe Verstand, Zurückhaltung und Seriosität. Diese Wirkung kommt bei Ihrem Gegenüber immer an, wenn Sie Grau tragen.

Gotlandschaf ( Gute Schaf)
Je nach Helligkeit kann Grau verschiedene Wirkungen haben. So sagt man z.B. dass helle Grautöne , klar, verstandesorientiert, analytisch, fein, subtil, edel chic, neutral und zart wirken sollen. Mittelgraue Töne sollen professionell, kompetent, tonangebend, distanziert, hintergründig, strukturiert und korrekt wirken. Dunkelgrauen Tönen wird nachgesagt, dass sie elegant, konzentriert, kompetent, ernst, introvertiert, eindeutig und präzise wirken sollen.

Pommersches Landschaf


Von Menschen die grau lieben, sagt man auch, dass sie über großes Verhandlungsgeschick verfügen, gute Geschäftsleute sein sollen und auch eine Tendenz haben sollen sich zu überarbeiten. 

Pommersches Landschaf
 

Nun wünsche ich euch, dass es kein grauer Sonntag wird und auch die Sonne ein wenig scheint, so wie es für hier angekündigt ist, mal schauen.  Ich beneide jedenfalls Jeden und Jede, die gerade irgendwo bei blauem Himmel sein kann ! Tja wie geht es euch denn so mit der Farbe grau ?

Freitag, 11. Januar 2013

Bienensterben stoppen

Als ich das gelesen habe, dachte ich das kann doch nicht wahr sein und so möchte ich euch auf dieses Thema aufmerksam machen ! Immer mehr Bienenvölker sterben – geschwächt von Pestiziden und Monokulturen in der Landwirtschaft. Deshalb will die EU jetzt ökologisch vielfältige Äcker fördern. Doch Agrarministerin Aigner blockiert die Pläne. Daher kann man hier einen Appell unterzeichnen !! 

 Hier könnt ihr den Appell an Agrarministerin Aigner unterschreiben !
Jetzt müssen wir Bürger/innen gegenhalten: Am 26. Januar soll Agrarministerin Aigner zusammen mit Imker-Initiativen der Appell auf der Agrarmesse „Grüne Woche“ in Berlin übergeben werden – mit mindestens 75.000 Unterschriften ! Wer noch mehr dazu lesen kann, kann das hier tun !

Montag, 7. Januar 2013

Frauen in Indien

Seit ich nun aus Indien wieder da bin, lasse ich nicht nur meine herrlichen Indienerlebnisse Revue passieren, sondern verfolge auch die Geschehnisse nach dem gewaltsamen Tod der indischen Studentin, der mich auch sehr betroffen gemacht hat. Ich habe euch ein paar Fotos von Frauen mitgebracht, da bekommt ihr einen Eindruck davon, wie ich die Frauen dort erlebt habe, nämlich immer fleissig, immer arbeitend immer um die Existenz kämpfend, sei es beim Feuerholz sammeln, beim Ketten verkaufen oder beim Wasser holen.  

 
 

Leider ist Indien auch ein Land wo strukturelle Gewalt gegen Frauen innerhalb von Familien fast an der Tagesordnung ist und die Straftaten in der Regel weder angezeigt noch verfolgt werden, selbst in den größeren, vorgeblich "zivilisierteren" Städten nicht. "Bei knapp 90 Prozent der im Jahr 2011 offiziell erfassten 256.329 Gewaltdelikte waren eine oder mehrere Frauen Opfer." Wer als  Inderin nicht das Glück hat, zu den Reichen, Prominenten und Mächtigen oder zumindest zur aufstrebenden Mittelklasse zu gehören, der ist in der männerdominierten Welt ziemlich schutzlos ausgeliefert. Vergewaltigungen oftmals armer Frauen auf dem Land sind Alltag, fanden aber bislang kaum öffentliche Beachtung. Sexuelle Belästigungen werden häufig als Kavaliersdelikt abgetan.


Empfehlenswert zu lesen finde ich dazu z.B. auch den Roman von Anita Nair: Das Salz der drei Meere. Darin wird beschrieben, wie sechs indische Frauen während einer langen Zugfahrt ihre Lebensgeschichten austauschen.


Persönlich habe ich jetzt in Indien gesehen und mit indischen Frauen darüber gesprochen, wie sie leben, arbeiten und wie sie sich durchs Leben schlagen  müssen. Das hat mich sehr beeindruckt. Öfter traf ich auch alleinreisende Frauen mit oder ohne Kinder die von unterschiedlichen Erlebnissen erzählten. Von " Ich reise immer allein durch Indien und  hatte noch nie ein Problem " bis zu "man muss manchmal schon laut und deutlich werden , damit sie einen als Frau ernst nehmen" reichten die Erlebnisse.


Ich wünsche den Frauen in Indien und kann es nur hoffen, dass nun etwas in Indien in Gang kommt, damit sich die Dynamik und der Respekt Frauen gegenüber in der Gesellschaft endlich ändert.

Donnerstag, 3. Januar 2013

Lebenszeichen

Aus meinem Winterretreat will ich euch mal ein Lebenszeichen geben und Euch Allen ein gesundes Neues Jahr wünschen.

 

Ein Teil von mir ist schon wieder hier und gewöhnt sich langsam ein "im grauen Land" und der Andere Teil ist noch in Gedanken bei meiner langen Auszeit, die ich diesmal in Indien verabrachte, dem faszinierenden vielfältigen Land der Farben, Gewürze, und Tempel.

 
Vom Land und seinen Menschen bin ich voller intensivster Eindrücke, Bilder und Erlebnissen. Hier für euch einige Eindrücke:

 
 
 
 
 

 
  Die lange Zeit des Reisens mit Abstand bekommen, Loslassen, neuem Blickwinkel aufs Eigene, neuen Menschen bewährt sich bei mir jedes Jahr aufs Neue und hat auch diesmal wieder Spuren hinterlassen. Ich danke euch allen ganz herzlich für die vielen Wünsche, Emails und Grüße zum letzten Post und hoffe es geht euch Allen gut und ihr seid gut im Neuen Jahr gelandet.