Montag, 7. Januar 2013

Frauen in Indien

Seit ich nun aus Indien wieder da bin, lasse ich nicht nur meine herrlichen Indienerlebnisse Revue passieren, sondern verfolge auch die Geschehnisse nach dem gewaltsamen Tod der indischen Studentin, der mich auch sehr betroffen gemacht hat. Ich habe euch ein paar Fotos von Frauen mitgebracht, da bekommt ihr einen Eindruck davon, wie ich die Frauen dort erlebt habe, nämlich immer fleissig, immer arbeitend immer um die Existenz kämpfend, sei es beim Feuerholz sammeln, beim Ketten verkaufen oder beim Wasser holen.  

 
 

Leider ist Indien auch ein Land wo strukturelle Gewalt gegen Frauen innerhalb von Familien fast an der Tagesordnung ist und die Straftaten in der Regel weder angezeigt noch verfolgt werden, selbst in den größeren, vorgeblich "zivilisierteren" Städten nicht. "Bei knapp 90 Prozent der im Jahr 2011 offiziell erfassten 256.329 Gewaltdelikte waren eine oder mehrere Frauen Opfer." Wer als  Inderin nicht das Glück hat, zu den Reichen, Prominenten und Mächtigen oder zumindest zur aufstrebenden Mittelklasse zu gehören, der ist in der männerdominierten Welt ziemlich schutzlos ausgeliefert. Vergewaltigungen oftmals armer Frauen auf dem Land sind Alltag, fanden aber bislang kaum öffentliche Beachtung. Sexuelle Belästigungen werden häufig als Kavaliersdelikt abgetan.


Empfehlenswert zu lesen finde ich dazu z.B. auch den Roman von Anita Nair: Das Salz der drei Meere. Darin wird beschrieben, wie sechs indische Frauen während einer langen Zugfahrt ihre Lebensgeschichten austauschen.


Persönlich habe ich jetzt in Indien gesehen und mit indischen Frauen darüber gesprochen, wie sie leben, arbeiten und wie sie sich durchs Leben schlagen  müssen. Das hat mich sehr beeindruckt. Öfter traf ich auch alleinreisende Frauen mit oder ohne Kinder die von unterschiedlichen Erlebnissen erzählten. Von " Ich reise immer allein durch Indien und  hatte noch nie ein Problem " bis zu "man muss manchmal schon laut und deutlich werden , damit sie einen als Frau ernst nehmen" reichten die Erlebnisse.


Ich wünsche den Frauen in Indien und kann es nur hoffen, dass nun etwas in Indien in Gang kommt, damit sich die Dynamik und der Respekt Frauen gegenüber in der Gesellschaft endlich ändert.

8 Kommentare:

  1. Danke für deinen Post, auch wir hier im Dorf waren betroffen und haben uns über dieses Thema ausführlich unterhalten. Einfach nur grausam.
    Sheepy

    AntwortenLöschen
  2. Ich hoffe auch, dass der grausame Tod der jungen Inderin nicht umsonst war, und dass langsam ein Umdenken stattfindet. Der Weg dahin ist aber sicher noch ein langer.
    LG Elke

    AntwortenLöschen
  3. Du hast bestimmt großartige Erfahrungen gemacht. Da merkt man wieder, dass wir auf der Insel der Seligen leben. Geht Dir da das typisch deutsche Rumgeknatsche nicht auch furchtbar auf den Nerv?
    Ich bin gespannt auf Deine nächsten Bilder.
    LG
    Magdalena

    AntwortenLöschen
  4. Mit deinen tollen Bildern erinnerst du mich an meine Indienreise (alledings schon im Jahre 2004). Die schlimmen, aktuellen Ereignisse, die man heute diskutiert, gab es damals sicherlich auch. Aber ich habe Indien vornehmlich als ein sehr armes und dennoch ganz farbenfrohes Land kennen gelernt. Deine Bilder bringen diese Erinnerungen zurück.
    Hab' Dank dafür!

    LG Anke

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Anke,
    vielen Dank, Du hast einen sehr einfühlungssamen Bericht geschrieben. Das Buch werde ich auf meine Wunschliste setzen.
    Ich wünsche mir ebenfalls, dass eine Wende im Umgang mit den Frauen, Mädchen und den weiblichen Embryonen einsetzt. Hierbei könnten die Medien eine (hoffentlich gute) Rolle spielen.
    GlG Barbara
    P. S. Schön, dass Du wieder da bist.

    AntwortenLöschen
  6. Liebe Anke,
    ich schließe mich den Wünschen an und hoffe, dass künftig die Farbenfreude siegt.
    LG Angela

    AntwortenLöschen
  7. Ich schließe mich den Wünschen für die indischen Frauen an. Es wird sicherlich noch eine ganze Zeit dauern, bis die Macht der Männer ins Wanken kommt. Wäre die Weltöffentlichkeit nicht so schockiert von dem darmatischen Tod der jungen Inderin, wäre glaube ich nicht viel zur Aufklärung dieses Verbrechens getan worden.
    In diesem Sinne hoffe ich, dass der Tod der jungen Frau nicht ganz umsonst war.
    LG Ute

    AntwortenLöschen
  8. Liebe Anke, danke für den Bericht und die Erlebnisse vor Ort, die du mit uns teilst. Ich glaube die ganze Welt hat auf Indien geschaut und ich hoffe, dass es dort ein Umdenken gibt und die Frauen ernst genommen werden.

    Deine Bilder sind wirklich toll und ich liebe die vielen Farben...

    Liebe Grüsse
    -Brita-

    AntwortenLöschen