Dienstag, 11. September 2012

Deckenprojekt Schafwolle Teil 13 mit Wolle vom Leineschaf

Fertig wurde nun auch Teil 13 meines Deckenprojekts mit Wolle vom Leineschaf. Das Leineschaf ist eine alte deutsche Hausschafrasse. Ihren Namen hat sie von dem Fluss Leine, der durch Thüringen und Niedersachsen führt.

Leineschaf
 Die weiße Wolle hat einen Durchmesser von 28-34 Mikron ( C-CD Feinheit) und spinnt sich ganz wunderbar, sie gleitet so herrlich leicht und fluffig durch die Finger.

Leineschafwolle

Leineschafwolle
 Insgesamt ist die Wolle schwach gewellt und hat eine Stapellänge von durchschnittlich ca. 15 cm.

Stapellänge Leineschaf
 Die Jahreswolleistung beträgt 3,5 kg bei Muttertieren und 6-7 kg bei den Böcken.

Leineschafwolle
 Ich hatte das Glück, dass ich vor 2 Jahren eine größere Menge an herrlicher Leineschafwolle von einem Züchter bekam und die Wolle seitdem schon oft versponnen, gefärbt und verarbeitet habe.
Leineschafwolle handgesponnen, verzwirnt mit Angora, Leinen und Ramie

"Das "alte" Leineschaf war bis ins Jahr 1866 als "Rheinisches Schaf" im Königreich Hannover mit einem Anteil von 17 % am Gesamtbestand beteiligt. Sehr früh wurden damals die englischen Schafrassen Leicester und Cotswold zur Verbesserung von Körperform und Fleischertrag in die Zucht aufgenommen.

Teil 13 Deckenprojekt Schafwolle aus Leineschafwolle
 In der Zeit nach 1950 mit beginnender Mechanisierung und Intensivierung der Landwirtschaft sowie dem Billigimport von Wolle verringerten sich die Schafbestände in Deutschland drastisch. Das Leineschaf "alten Typs" mit seiner doppelten Nutzung von Fleisch und Wolle war am Markt nicht mehr gefragt.

Leineschaf
Der ursprüngliche Typ des Leineschafes überlebte dann nur in Polen und in Deutschland lediglich in einer kleinen Zuchtgruppe im Erfurter Zoopark. Diese Tiere konnten, nach Aufgabe der Leineschafzucht in der DDR 1969, aus ehemaligen Leineherden gerettet werden. " Textquelle .In Südniedersachsen sind durch das 1998 gestartete Vorhaben des Göttinger Landschaftspflegeverbandes mittlerweile einige Züchter mit der Wiederbelebung der Leineschafzucht im Leinebergland befasst.

Im niedersächsischen Gebiet existieren aktuell wohl ca. 25 Zuchtbetriebe mit etwas 1000 Leineschafen. Diese Population zählt heute aufgrund der relativ kleinen Zuchtbasis zu den alten und gefährdeten Haustierrassen, siehe auch bei der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. GEH.   Das Leineschaf ist 2013 die Gefährdete Nutztierrasse des Jahres und nächstes Jahr auch vom 18.-27 Januar auf der Grünen Woche in Berlin in Halle 25 zu sehen.

Leineschafwolle, roh, versponnen, verfilzt und verstrickt
Hier, hier und hier, gibt es noch mehr zu den Leineschafe zu lesen. Hier wird die Geschichte des Leineschafes sehr ausführlich beschrieben. Und hier kann man einen Flyer zum Leineschaf downloaden.

6 Kommentare:

  1. Vielen Dank für deinen Artikel zum Leineschaf. Ich finde deine Rassebeschreibungen ganz toll und sehr ausführlich, ich habe so schon eine Menge gelernt.
    Liebe Grüße
    Gaby

    AntwortenLöschen
  2. Danke für deinen informativen Bericht über das Leineschaf und die vielen Zusatzinfos ♥
    LG
    Andrea Seifenpfote

    AntwortenLöschen
  3. super, mal so ganz viel hintergrund-infos zu bekommen, ist sehr selten.
    lieben dank dafür.

    ein grüßle sendet dir flo

    AntwortenLöschen
  4. Wieder mal so ein schöner und informativer Beitrag. Ich habe ihn mit viel Interesse gelesen. Tausend Dank!!!
    Und wie schön und gleichmäßig Du die Wolle versponnen hast, ich bin sprachlos!!
    Ganz toller Bericht!!

    AntwortenLöschen
  5. Ah, also vom Fluß Leine kommt der Name! Ich habe ja einen kleinen Leinewolle-Schatz von Dir bekommen, und beim Verspinnen dachte ich, daß der Name vielleicht von den Fasern herrührt, die sich manchmal ein bißchen wie Leinenfasern anfühlen ...

    Deine Hintergrundberichte und Recherchen sind wirklich toll, Anke - ich lese sie auch sehr gerne - danke Dir!

    AntwortenLöschen
  6. Vielen lieben Dank für die ausführliche Beschreibung :) Ich bin gerade auf der Suche nach Wolle zum Filzen und da kommen die Beschreibungen gerade recht!

    AntwortenLöschen