Mittwoch, 25. April 2012

Wolle mit Misteln gefärbt

Unser netter Nachbar, hatte auch jede Menge Misteln auf seiner Plantage und da jetzt nach dem Schnitt viele unten lagen, konnte ich mir jede Menge Material holen.

Mistelernte

Von den Bäumen war es immer schwierig welche zu holen, da sie so hoch hingen und so war ich froh, dass ich sie nur aufsammeln  mußte. 

Mistelernte einfach gemacht

Zuerst zerkleinerte ich die Misteln in kleine Stücke mit einer Gartenschere, ich nahm zur Probe zunächst erstmal 500 gramm, dann wurden sie 1 Woche eingeweicht und dann 1 Stunde ausgekocht. Abgesiebt in ein Tuch gefüllt und dann mit 150 gramm Merinokammzug und Leineschafwolle 1 Stunde gekocht.

Mit Misteln gefärbt
Da die Farbe sehr hell war, nahm ich nochmal 50 gramm von dem Kammzug und entwickelte ihn mit 1 Eßlöffel Pottasche noch weiter, wodurch sich der Ton verdunkelte und ein sehr schönes Dottergelb ergab. Durch die fehlende Sonne beim Fotographieren kommt die Farbe nicht so durch. Werde noch versuchen ein besseres Foto nachzureichen.

links: mit Misteln gefärbt; rechts:  mit Misteln gefärbt und Pottasche weiterentwickelt
 Nun noch bei Sonnenschein ein etwas besseres Foto:

mit Misteln gefärbt

Misteln werden auch in der Krebsbehandlung eingesetzt, davon konnte auch schon meine Oma profitieren vor vielen Jahren, dazu gibt es hier was zu lesen: Mistelextrakte in der Naturheilkunde.  Noch mehr über die Mistel als Heilpflanze gibt es hier zu lesen. Misteln heissen auch : Druidenfuß, Hexenkraut, Donnerbesen, Bocksfutter, Geißkraut, Hexenbesen, Wintergrün, Hexennest, Heil aller Schäden, heiliges Kreuzholz, Vogelkraut, Immergrün, Wintersamen. Die wilde Pflanze, von der es etwa 1400 Arten gibt, wächst meist hoch oben in den Wipfeln der Bäume. Wo man auch leben mag - in Senegal oder Skandinavien, in Wales oder Japan -, überall hängen Misteln zwischen Himmel und Erde.

Misteln
Über keine andere Pflanze gibt es eine so umfangreiche Literatur, eine so ausgedehnte Mythologie. Die Menschen hängten die Mistel z.B. zum Schutz vor Hexen und bösen Geistern an die Hauswand. Man glaubte, daß Misteln vor Feuer schützen und steckte sie auch gegen Blitze als "Donner- oder Hexenbesen" unters Dach. Misteln wachsen sehr langsam, ein Zweig wächst in einem Jahr ungefähr einen Zentimeter. Die Mistelsträucher, die man zu Weihnachten aufhängt, sind also schon acht bis zehn Jahre alt. Insgesamt können Misteln bis zu siebzig Jahre alt werden.
Danke für eure vielen Kommentare im letzten Post. 

4 Kommentare:

  1. Vielen Dank für die vielen Informationen. Die Mistel ist sehr interessant (ich habe meinen Weihnachtsmistelzweig noch im Apfelbaum hängen und kann mich nicht von ihm trennen...). Da die Sonne "noch fehlt sieht vieles nicht so farbintensiv aus. Ich werde deswegen meine Fotos auf die nächsten Tage verschieben. Es soll wunderschönes Wetter geben mit Sonne satt :-). Ich wünsche dir einen sonnigen schönen Tag. Liebe Grüsse -Brita-

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  2. Miraculix lässt grüßen grins.
    Hier bei uns gibt es leider keine , oder zumindest ganz ganz wenig Misteln.
    LG Elke

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  3. Danke für die vielen Informaionen zur Mistel, vieles wußte ich noch nicht. Ich habe eine Pflanze hoch oben in einer großen Pappel hängen - keine Chance jemals dran zu kommen. Aber im letzten Herbst sind einige Zweige heruntergefallen, die hängen jetzt immer noch bei mir über der Türe.
    Liebe Grüße
    Gaby

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  4. Vielen Dank für deinen klasse Tipp, Misteln gibt es hier wie Sand am Meer.
    Viele Grüße Anne

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