Sonntag, 10. Juni 2012

Schafwolle ∙ Kapok und Fühlschafe

Nun entstand hier mein erstes Fühlschaf, für meinen Stand heute auf der Brandenburger Landpartie auf dem Fleckschnupphof.

Fühlschaf mit Wolle vom ostfriesischen Milchschaf

Schon eine Weile dachte ich darüber nach wie man für Besucher die verschiedenen Wollsorten noch erfühlbar machen kann. Und  so kam ich dann aufs Schaf. Sonst habe ich auf Markständen immer meine Spinnproben ausgelegt, aber sie haben inzwischen schon sehr gelitten und so habe ich diesmal ein Fühlschaf gestrickt.

Spinn- Fühlproben diverse Wollsorten

Das Fühlschaf ist mit einer kleinen Probe ungesponnener Wolle bestückt, die Anleitung habe ich von hier. Das Fühlschaf sieht mehr aus wie ein Erdhörnchen als ein Schaf, hiess es hier aus meiner Familie...mhm ? tja.....aber eben aus Schafwolle und das ist ja das Wichtigste...aus Ostfriesischer Milchschafwolle, von Michi. Michi ist sehr alt inzwischen und wohnt auch auf dem Fleckschnupphof, man nicht weiß ob er den nächsten Winter überlebt :-(.....

Kapok
Innen ist das Fühlschaf mit Wolle gefüllt und ich frage mich nun, ob ich die nächsten mit  Kapok, auch Pflanzendaunengenannt befülle. Kapok ist die Hohlfaser des Kapokbaumes auch Wollbaum genannt. Kapok stammt aus den langen Fasern der Früchte des in den Tropen wachsenden Baumes. Je Baum werden ca. 20 Kilo reine Kapokfasern geerntet. 

Kapokbaum wird auch als Wollbaum bezeichnet

Das Kapokhaar besteht aus Zellulose und ist schwach verholzt. Wegen der geringen Festigkeit ist es allein nicht verspinnbar, kann jedoch zusammen mit anderen Fasern versponnen werden. Die luftgefüllten Hohlräume verleihen der Faser wärmende Eigenschaften, sie ist 10 bis 30 mm lang, sehr leicht, durch den Lufteinschluss, weich und glänzend, der natürliche Fettgehalt macht sie wasserabstoßend und sie ist unempfindlich gegenüber Motten und Ungeziefer  ! Daher wird die Kapokfaser auch als Polster- und Füllmaterial z.B. bei Steppdecken, Kissen, Matrazen und Schlafsäcken verwendet. 

In der Mythologie der Maya von Yucatán stellt ein Kapokbaum die Axis Mundi oder den Weltenbaum dar. Da Kapok eben unempfindlich gegen Motten ist, hatte ich die Idee sie für die nächsten Fühlschafe zu verwenden. Hat jemand von euch Erfahrung mit Kapok ? Euch einen schönen Tag und vielleicht sehen wir uns ja heute hier !

5 Kommentare:

  1. Das mit dem Kapok find ich spannend, davon hab ich noch nie was gehört. Hast du da eine Bezugsquelle, ich würde das gerne mal mit anderen Fasern mischen und verspinnen.

    Und das Schäfchen ist süß. Eine sehr nette Idee so als Fühlprobe.

    Liebe Grüße
    Melanie

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    1. Liebe Melanie, das Kapok habe ich hier bei Traub bestellt: http://www.wolle-traub.de/Filz-%20und%20Spinnwolle/Pflanzenfasern/7024/Page.html LG Anke

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  2. Eine super Idee das Fühlschäfchen!!!!!
    LG Lykka

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  3. Hallo,
    ich habe mich gerade gefragt, was dagegen sprechen könnte Puppen mit Kapok zu stopfen, statt mit Schurwolle und bin über deinen Eintrag gestolpert. Hast du noch weitere Erfahrung mit Kapok gesammelt? Ich würde gerne auf Kapok zurückgreifen, das Mottenargument überzeugt mich sehr ;)
    Liebe Grüße
    Rebecca

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  4. Hallo Rebecca, einen Versuch ist es wert, denke ich . Inzwischen sind die Motten an die Schafswolle gegangen mit denen das Schaf aussen gestrickt ist, aber nicht an das Kapok. Wäre schön wenn du über deinen Erfahrungen berichtest. LG Anke

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