Dienstag, 29. Mai 2012

Köhlerfest und Riesenspinnrad

Auf Schloss und Gut Liebenberg fand an Pfingsten das 9. Liebenberger Köhlerfest statt. Gerade erst zurück vom Familienfest konnte ich nur noch den Pfingstmontag gestern erleben und zwar mit mehr als 70 Handwerker in den “Zunftgassen“. Vor dem Schloss frisch geschorene Schafe, ich vermute Pommersche Landschafe, was denkt ihr ? Dank dem Tip von Astrid --> es handelt sich um Coburger Fuchsschafe, Mutter mit 2 Lämmern !

Coburger Fuchsschafe frisch geschoren
Das muss ja besonders gut schmecken an der Stelle !
 Rund um den Liebenberger Gutshof waren zahlreiche vorführenden Handwerkerzünfte versammelt: Schlosser, Schmiede, Zinngießer. Glasbäser, Korbflechter, Töpfer, Schneider, Filzerinnen, Spinnerin, sowie dem Druckergewerbe, das mit einer 100 Jahre alten Steindruckpresse und Papierschöpfarbeiten vertreten war.

Kohlenmeiler

Historische Köhlerei sehr schön erklärt
  Reepschläger stellten an einer 15 m langen „Reeperbahn“ Seile und Taue her. Es ist wie ein Riesenspinnrad an dem hinten per Hand gedreht wird und so die Riesen- Hanffäden erst mit sich selbst und dann alle 4 zusammen zu einem Großen Tau verwzirnt werden.

4 Schnüre werden gleichzeitig gedreht
Festhaltehaken für die 4 Schnüre

Am anderen Ende werden die 4 Fäden zusammen geführt und dann alle 4 zum Tau verzwirnt, quasi ein Riesenspinnrad
 Ich selbst hatte mir von einer Weberin mal vor Jahren so einen Reepschläger ausgeliehen und damit mit dicker Schafrohwolle lange Wolleseile hergestellt.

Reepschläger mit Wolle

Links dicke Wolle " 1 Faden" mit Reepschläger produziert und rechts mit Spinnrad 1 Strang normal versponnen
Die Reeperbahn,  das zentrale Hamburger Vergnügungviertel erhielt seinen Namen von Taumachern und Seilern, den so genannten Reepschlägern,  die für die Herstellung von Schiffstauen eine lange, gerade Bahn benötigen. Hier gibt es spannendes zu lesen zu der Seilerei im Mittelalter. 


Gefilztes gab es auch

Eine Spinnerin verkaufte herrliche handgesponnene Naturwolle
Höhepunkt des Liebenberger Köhlerfestes ist immer das fachgerechte Anzünden des großen Kohlenmeilers am Pfingstsonntag um 13 Uhr auf dem Köhlerplatz. Die Harzer Köhlermeister geben dann Auskunft über ihre traditionsreiche Handwerkerzunft. Nach einer Woche ständiger Wacht wird das Holz bei Temperaturen um 800 Grad Celsius verkohlen. Danach kann man dann die Holzkohle auch dort erwerben.
Euch einen guten Montag

8 Kommentare:

  1. Hallo Anke,
    toll so eine Veranstaltung, bei der so viel gezeigt wird.
    Die Schafe sehen mir aber eher wie Coburger Füchse aus. Sowohl von der Farbe als auch vom Körperbau her. Scheint ein Muttertier mit zwei (ungeschorenen) Lämmern zu sein. Die Pommern sind richtig grau in der Wolle mit schwarzen Köpfen und kräftiger im Körperbau.
    Viele Grüße
    Astrid

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    1. Danke liebe Astrid, jetzt wo du es schreibst, da sehe ich es auch ist ja eigentlich ziemlich klar, aber so ungeschoren, da sehen die schon nochmal anders aus. herzliche Grüße Anke

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  2. Das war ein sehr beeindruckendes Fest. So viele verschiedene Handwerker.
    LG Elke

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  3. Da wäre ich auch gerne hingekommen. Schöne
    Bilder sind Dir gelungen.

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  4. Solche Feste mag ich auch. Ein schöner und interessanter Bericht!
    LG
    Barbara

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  5. Jede Menge Handwerk toll..
    LG Sheepy

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  6. Boah, Anke, Du wanderst wirklich von einem großen Fest zum nächsten in der letzten Zeit ...!

    Muß sehr interessant gewesen sein, mit all diesem handfesten Handwerk zum Anschauen!

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  7. Oh, dein neues Lebensjahr ist ja bis jetzt sehr bereichernd! Wie schön solch ein Fest mit dieser gelebten Vielfalt. Danke fürs Berichten und die schönen Fotos.
    Nachträglich auch von mir noch alles Gute für dich und das neue Lebensjahr.

    Herzlich
    Alpi

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