Sonntag, 1. Juni 2014

Solarfärben mit Ackerschachtelhalm

Ackerschachtelhalm steht jetzt überall und vermutlich jäten es viele von euch als Unkraut. Letztes Jahr habe ich einen fantastischen Neongelbton mit Ackerschachtelhalm gefärbt und diesen dann später mit Indigo zu einem fantastischen Grün weitergefärbt. Jetzt ist also eine gute Zeit um Ackerschachtelhalm zum Färben zu sammeln, frisch zu verwenden oder auch zum Trocknen aufzubewahren. 

 

Oben links ist die Färbung mit Ackerschachtelhalm, in der Mitte Blauholz und rechts Berberitzenrinde. Mit Ackerschachtelhalm ( lat. Equisetum arvense) läßt sich nicht nur wunderbar färben sondern es ist auch ein besonderes Heilkraut, das sehr viel Kieselsäure enthält und bei Nierenkrankheiten und Problemen mit dem Bindegewebe eingesetzt wird. Andere Namen für Ackerschachtelhalm sind Zinnkraut, AckerZinnkraut, Katzenwedel, Pferdeschwanz, Schaftheu, Pfannebutzer oder Scheuerkraut.


Vor ca. 400 Millionen Jahren soll der Schachtelhalm baumgross gewesen sein und mit Riesenfarnen und Moosen riesige Wälder bevölkert haben. Im Frühjahr ist die Pflanze blassgelb grünlich stengelartig. Im Sommer wachsen dann grüne Sommertriebe und diese wurden wohl  früher gerne zum Putzen von Metall verwendet, daher soll auch der Name Zinnkraut kommen. Hier und hier gibt es dazu noch mehr zu lesen.


 Um die wertvolle Kieselsäure, besonders für Frauen in und nach den Wechseljahren in Form eines Tees zu geniessen, muss man den Ackerschachtelhalm mindestens 20 min kochen, damit sich die Kieselsäure aus den Pflanzen löst. Wichtig ist dabei noch zu beachten, dass gute Schachtelhalme keine braunen Stellen haben. Braune Stellen sind wohl ein Hinweise daruf, dass der betroffene Schachtelhalm leicht giftig ist.


 
Nochmal zurück zur Solarfärbung. Selbst abgefallene Rosen- und Pfingstrosenblütenblätter lohnen sich zu sammeln, wie man oben sieht. Ich war letztes Jahr fasziniert, was sich selbst daraus noch für Farbpigmente gelöst hatten. Bald ist es ja wieder soweit und die jetzt herrlich blühenden Pfingstrosen-blütenblätter fallen wieder ab. Meine Anleitung für Solarfärbung wurde inzwischen 3340 x aufgerufen. Viele von euch gaben Anregungen und Ergänzungen und so macht das Bloggen und der Erfahrungsaustausch auch Spaß , vielen Dank dafür. Auch läßt dich dem Trend des "Immerschnellerweiter" mit dem Solarfärben ein kleiner Gegentrend des "Mal-in-Ruhe-schauen-was-dabei-heraus-kommt" Trend entgegen setzen. Heute auch nicht vergessen: Tag der offenen Gärten in Oberhavel Termine und Adressen hier. Vielleicht treffe ich ja die eine oder andere von euch heute dort wieder. Euch ein gutes Wochenende !

8 Kommentare:

  1. Vielen Dank für den schönen Post! Gefärbt habe ich mit Schachtelhalm vor Jahren mal ganz konservativ- ausgekocht, etc.- das Ergebnis war lange nicht so schön wie deine Solarfärbung! Das muß ich dann dringend mal ausprobieren, wenn meine Gläser wieder frei sind- momentan nutze ich Schachtelhalm im Garten als Spritzbrühe und als Jauchenzusatz.
    Dir einen wunderschönen Gartentag wünscht
    Gabi

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    1. Liebe Gabi, ich hatte gestern gerade Schachtelhalm gepflückt und will davon Jauche ansetzen. Giessen will ich das Pfirsichbäumchen gegen seinen Blasenpilz. Hast Du damit Erfahrung? LG lykka

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    2. Liebe Lykka, das kann bestimmt nicht schaden..gegen Pilzkrankheiten hilft Schachtelhalm ganz gut vorbeugend- auch als Spritzbrühe!

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  2. Hallo Anke,

    danke wieder eine super Idee, ich glaub ich muss meine Gläser auch langsam mal mit irgendwas befüllen.

    Ich wünsch dir einen schönen Sonntag

    LG Mela

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  3. Gerade heut früh las mein Mann vor, dass Ackerschachtelhalm in die Jauche soll, die gegen Krautfäule bei den Kartoffeln helfen kann (im Garten wächst zum Glück genug davon). Die Berberitzenrinde zum Färben habe ich noch nicht versucht, lediglich die Beeren. Ein Sommer ohne Solarfärbung geht irgendwie nicht, dank dir für den Anstupser und lieben Gruß, Birgit

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  4. Das ist aber auch verdammt interessant, was Du postest!!!!!!
    Mit den braunen Stellen am Schachtelhalm, dass das ein Hinweis auf Giftigkeit ist wusste ich nicht.
    Ich hatte den über Nacht in Kaltwasser angesetzt und dann nur 5 min gekocht. Naja geholfen hat es leider nicht.

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  5. War greade auf einer Kräuterwanderung nund da wurde erzählt, dass es tatsächlich giftigen Achkerschachtelhalm gibt und er stand direkt neben den anderen Schachtelhalm. Der Giftige hatte eine Art Ähre an der Spitze. Der richtige Schachtelhalm ist mit einem hellen Röhrchen im Stiel gefüllt. Also sollte man schon beim Sammeln aufpassen,
    Wird deiner Solarfärbung keinen Abbruch tun, wollte es nur ergänzen.
    Sei lieb geknuddelt und sonnige Inselgrüße
    Sheepy

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  6. Ja, der Schachtelhalm hat auch bei mir ein tolles, klares Gelb ergeben. Und so appetitlich präsentiert wie auf deinen Bildern... Herrlich!
    LG
    Margit

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