Samstag, 24. September 2011

Brot und Salz...

....brachte ich einer Freundin heute als alten Brauch zum Umzug in ihr wunderbares neues Haus mit. Wir saßen gemütlich im Garten, lauschten Marie Boine und den Naturgeräuschen, klönten über die alten und neuen Zeiten, tauschten Buch und Musiktips, tranken leckeren Latte Macciato und aßen selbstgebackenen Apfelkuchen dazu. Es war wie immer bei unseren Treffen ein Fest der Sinne...


Mit dem obigen Bild, aus Wolle, Fäden, Stoffresten, Filethäkelei und Perlen, das ich ihr schenkte, wünsche ich ihr symbolisiert durch Rot und Orange Mut und Kraft alle Ideen umzusetzen, Optimismus,  Lebensfreude und Gesundheit.

 

 Das " Wollgemenge" packte ich dann alles in einen Rahmen. Im Moment habe ich eine Vorliebe für diese klassischen quadratischen Rahmen mit diesen abgeschrägten Passepartouts.

 

In der Magie kommt ja die Farbe Rot bei Ritualen zum Einsatz, welche Gesundheit, Fruchtbarkeit, Liebe, Mut und Kraft zum Ziel haben, und die Farbe Orange als Kraftspender, Stimmungsheber, Aktivierungsfarbe, als Farbe der Stärkung des Immunsystems und der Aktivierung der körpereigenen Abwehrkräfte, sowie als Farbe der Freude und Geselligkeit, dieses soll all die Freiheitserrungenschaften unterstützen. 


Wieso schenkte man eigentlich Salz und Brot als alten Brauch beim Einzug in eine neue Wohnung oder ein neues Haus ? 



Brot und Salz galten über Jahrhunderte als kostbare Lebensmittel, die für Wohlergehen, Sesshaftigkeit und Gemeinschaft standen.

Brot war in ganz frühen Zeiten auch ein Symbol der Götter: Die Griechen huldigten Demeter, der Erdmutter, zuständig für Ackerbau und Fruchtbarkeit. Dem Mythos zufolge soll sie den Menschen den Getreidebau und das Brotbacken beigebracht haben. Auf ihr römisches Pendant, den Gott Ceres, geht der Begriff »Zerealien« (Feldfrüchte) zurück. Auch im Christentum haben Brot und Salz eine wichtige Bedeutung. So bittet man Gott um das täglich Brot, das den Leib Christi symbolisiert (Johannes, 6,35 : »Ich bin das Brot des Lebens«). Und im Matthäus-Evangelium heißt es: »Ihr seid das Salz der Erde« (5,13).


Salz war das erste Lebensmittel, das mit einem Zoll belegt wurde. Einst galt es als so wertvoll, dass man es gegen Juwelen tauschte. Die römischen Soldaten wurden mit dem »Salarium« entlohnt, das vor allem zum Kauf von Salz verwendet wurde – das englische Wort salary (Gehalt) geht darauf zurück. Als Symbol haben Brot und Salz eine wohlmeinende Bedeutung: In Russland ist es Brauch, einem Besucher als Zeichen der Freundschaft Brot und Tee anzubieten. Bei uns sind Brot und Salz als Gastgeschenk nach dem Einzug in eine neue Wohnung als guter Wunsch für das Wohlergehen zu verstehen. 


Gebacken wurde das Brot von mir aus Dinkelmehl mit Fenchelkörnern und Koriander: 


 500 Gramm Dinkelmehl, 300 ml lauwarmes Wasser, 2 Teel. Honig, 1 Päckchen Hefe, 1 Tel. Salz, 1 Eßl. Fenchelkörner, 1 Eßl. frischgemahlener Koriander.


Abends ging es dann noch zu einer herrlichen Lesung mit Musikbegleitung. Gelesen wurde aus dem Buch von Astrid Lindgren, einer meiner Lieblingsautorinnen, aus dem Buch: Das entschwundene Land. 



Das Buch ist das einzige Buch das Astrid Lindgren für Erwachsene geschrieben hat und es besteht aus Erinnerungen an Lindgrens Eltern und ihre eigene Kindheit und daran, wie sie selbst mit dem Schreiben begonnen hat. Sehr lesenwert...

Kennt ihr noch andere alte Bräuche wenn jemand in ein neues Haus oder eine neue Wohnung einzieht ?

Ich wünsche euch einen angenehmen Herbstsonntag morgen, das Wetter soll ja super altweibermäßig werden , sonnig bis 21 Grad !

4 Kommentare:

  1. What wonderful gifts for your friend! It sounds like you had a great afternoon visiting and eating good food. The apple pie sounds delicious :-)
    Have a great weekend,
    Judy

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  2. Oh, Du beschreibst euer Treffen so schön - und Deine Geschenke, mit großer Symbolkraft. Ich sehe immer wieder, daß es gerade wir Frauen sind, die diese Rituale/Traditionen am Leben erhalten.

    Ich freue mich, daß Du Marie Boine hörst - auch ich bin von ihrer Musik tief berührt und fühle mich dadurch immer wieder inspiriert, meinen nordischen Wurzeln nachzugehen.

    Liebe Anke, bitte schicke mir Deine mail-Adresse, damit ich Dir wegen der Masham-Wolle antworten kann - wenn Du bei mir einen Kommentar schreibst, bekomme ich nur den 'non-reply-blogger'-Absender!

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  3. Ein schöner Eintrag. Ich freue mich immer, wenn solche Rituale bestehen bleiben und geselliges Zusammensein so friedlich und heimelig verläuft. Das Wetter bei Berlin war wirklich herrlich (auch im Südosten): nicht zu warm und nicht zu kalt. Ich hatte mich nach einer Wanderung im Wald noch mit Karottenkuchen und Zimttee in den Garten verkrochen.

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  4. Thanks for sharing, I will bookmark and be back again



    Brauch Teppich

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