Sonntag, 29. Januar 2012

Filigranes Tuch aus handgesponnener melierter Ostfriesischer Milchschafwolle 2

Mein zweites Tuch. Heute bei herrlichstem Sonnenschein und Schnee hatte ich Glück, sodass ich das Tuch, aufgespannt auf unserem Pfirsichbaum, gut fotografieren konnte. Allerdings ist die natur-braun melierte Wolle natürlich bei Schnee nicht so gut zu erkennen, ist eher wie ein Tarntuch, so ohne Grün dahinter. Daher habe ich es dann nochmal vor Holz fotographiert.

"Tarn-Tuch" vor Schneehintergrund
Tuch vor Holzhintergrund

 Ich bin ja eigentlich gerade beim Sockenstricken, aber wieder hat eine Freundin Geburtstag und wieder gibt es etwas Gestricktes, nämlich dieses noch von Wollfett weiche Tuch. Diesmal ist das Tuch mit Quasten an den 3 Ecken versehen. 
 
Mein erstes Tuch wurde ja schon verschenkt Das nächste wird dann für mich ( falls nicht wieder ein Freundinnen Geburtstag dazwischen kommt :-).  Das Tuch wiegt inclusive Quasten  120 gramm und ist 240 cm in der gesamten Länge und  65cm an der Spitze. Es läßt sich wunderbar in nur jeder erdenklichen Form um den Hals und / oder um die Schultern wickeln, da es so filigran und leicht ist. Die Wolle habe ich gleich meliert und unkardiert versponnen und einfädig verstrickt. Sie ist unheimlich weich.





Anleitung: Ich fing an mit  3 Maschen und Nadelstärke 12 und dann immer nur rechts gestrickt und jeweils am Anfang der Reihe nahm ich mit einem Umschlag 1 Masche zu bis es insgesamt 111 Maschen waren. Diese wurden dann locker abgehäkelt, sodass sich der Rand schön dehnt und locker ist. Anschließend noch 3 Quasten hergestellt, hier eine superausführliche Anleitung dazu, und mit den 3 Ecken verbunden fertig.

Lockeres Abhäkeln des Randes, immer 1 Luftmasche dazwischen extra

Ich wünsche euch einen guten Wochenstart !

Donnerstag, 26. Januar 2012

Mein handgewebter Lieblingsschal

Jedes Jahr im Winter, wenn es wieder unter 0 Grad geht  ...


... kommt mein gewebter Schal zum Einsatz.

Gewebt habe ich ihn...
 

... in Köperbindung mit der Kette aus Wolle NM 6/2 und
dem Schuss aus Wolle im Mohairstyle....


... das Gewebte rauhte ich ich dann, noch auf dem Webstuhl
von beiden Seiten mit einer Drahtbürste auf.
Gewebt wurde der breite Schal auf diesem Webstuhl...


..der inzwischen in andere liebevolle Hände kam. Ich staune jeden Winter neu und das nun schon seit 22 Jahren, so alt ist nämlich mein Lieblingswinterschal, ich staune dass sich Handgewebtes so lange so schön und kuschelig halten kann.  Auch wenn ich die große Weberei leider aufgeben mußte, so gibt es doch schöne gewebte Erinnnerungsteile.

Die Samen der Vergangenheit sind die Früchte der Zukunft. 
(Weisheit von Buddha)

Montag, 23. Januar 2012

Verschenke ...

...das Buch „The Woven Coverlets of Norway“  Gewebte Bettdecken aus Norwegen von der Weberin und unabhängigen Forscherin Katherine Larson. ( Buch hat schon eine Liebhaberin gefunden !)

 

 Auf dem Klappentext heißt es ( frei übersetzt aus dem Englischen) : Seit der Wikingerzeit bis zum letzten Jahrhundert verwebten norwegische Frauen zu Hause Bettdecken. In diesem attraktiven Buch stellt die Weberin und unabhängige Forscherin Larson auf 190 Seiten im DIN A4 Format, einen Überblick über die Geschichte der Woll - und Leinengarn Produktion und die Funktion der Decken in den ländlichen norwegischen Häusern und Fischerbooten, mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Fotografien und Zeichnungen von Tools und Prozessen dar. Verschiedene Arten und Anleitungen von Decken werden gezeigt, unterteilt in Kapitel nach gewebten Strukturen. Hier gibt es noch etwas zu dem Buch zu lesen. Und gewebte Beispiele werden gezeigt ...

 

 ...mit zahlreichen detaillierten Diagrammen der Fäden, sowie mehreren Farbfotos von jeder Art von Decken, meist aus Museumssammlungen aufgenommen.  Der Weber  Larson stellt auch Webarten aus anderen Kulturen und zeitgenössischer amerikanischer Kunst dar.

In dem Buch: Die gewebten Bettdecken aus Norwegen wird eine der schönsten und dauerhaftesten Kunst Norwegens präsentiert. Eine warme, dicke Decke war schon immer während der langen Winter in Norwegen Nächte wichtig.

Bettdecken waren ein zentrales Merkmal in den wichtigen Zeremonien des Lebens einer Person, wie Wickeln eines Säuglings bei der Taufe und Abdeckung für das Ehebett, und drapieren des Sargs als letztes Angebot des Komforts für einen geliebten Menschen.

Um zu erklären, welche Bedeutung die Decke als die Spitze der norwegischen Webers Kunst hatte, zeigt die Weberin und Forscherin Katherine Larson welche Rolle die Textilien in dem Leben der Frauen vor dem zwanzigsten Jahrhundert gespielt haben. Sie nimmt den Leser mit durch die jährlichen Zyklen im ländlichen Norwegen und bezieht sich auf die vielen Schritte der Textilproduktion in einer vorindustriellen Ära. Larson beschreibt traditionelle Methoden der Herstellung, Spinnen, Färben und Weben mit Wolle und Flachs, und die Werkzeuge, mit denen diese Aufgaben durchgeführt wurden. Sie widmet Kapiteln zu den verschiedenen Arten von Decken und ihre Herkunft: Wandteppich, quadratisch weben und Doppelgewebe. Zahlreiche Abbildungen zeigen Muster aus vergangenen Zeiten.

Bei Interesse für das Buch ( gegen Portokosten) schreibt mir unter: wollenaturfarben@web.de

Samstag, 21. Januar 2012

Im Mützen Strickrausch mit Wolle vom gescheckten ostfriesischen Milchschaf

Statt meine Socken weiterzustricken, bei denen ihr mir so wunderbar geholfen habt, nochmal danke dafür, strickte ich erstmal noch mehr Warmes für den Kopf und das kam so...


...da stand noch ein Geburtstagsgeschenk für eine Freundin an und was liegt da näher, als die Wolle ihres Schafes...


....zu verspinnen und ihr daraus passend für die aktuellen Januar-Temperaturen eine Mütze zu stricken. Die Anprobe hatte ich schon letztes Jahr mit meiner Mütze getätigt und da ich so schön drin war und ich diese herrliche Naturwolle so leidenschaftlich gerne verspinne und verstricke....

 
 ....blieb es dann eben nicht bei einer Mütze, ist doch eigentlich klar...dass es dann so kam ...

 

Die Anleitung : (aus div. Anleitungen für mich angepasst)

62 Maschen Anschlag mit einer Rundnadel 4,5,  dann stricke ich 4 cm im Wechsel 1MA re, 1 MA li. Danach geht es mit dem Nadelspiel Stärke 4,5 in der Runde weiter und zwar 7, 5 cm. Dann kommen die Abnahmen: in jeder 2. Reihe stricke ich die 2 vorletzten Maschen jeder Nadel re. verschr. zusammen und das insgesamt 5 mal. Danach stricke ich in jeder Reihe jeweils die 2 vorletzten Maschen jeder Nadel re. verschr. zusammenbis noch 10 Maschen übrig sind. Die Restmaschen ziehe ich mit einem Doppelfaden zusammen. Alles vernähen, das Stück Bündchen je nach gewünschtem Kopfmass eng oder locker zusammennähen . Fertig !

Hier noch ein Bild vom erstmal begonnenen Strickfuß-Schlauch, nach euren Tips.


                                                             Das handgesponnene Garn...


                                             ...gibt ein interessantes lebendiges Muster.

Montag, 16. Januar 2012

Maschenprobe - Musterstück

Vielen Dank für eure Hinweise, ja die Ferse mit den verkürzten Reihen, also die Bumerangferse die meinte ich, die möchte ich mal ausprobieren.  Nun gibt es aber das nächste Problem: 


Ich habe hier mit Nadelstärke 3 eine wunderbare Maschenprobe:  25 MA x 34 R das ergibt 10 x 10 cm, meine Anleitungen von Regia für die Maschen sind aber 30 Ma x 42 R und das ergibt dann 10 x 10 cm , danach soll ich nach den allgemeinen Sockentabellen in meiner Größe dann 60 MA anschlagen und nun  habe ich schon versucht mir verschiedenen Maschenrechnern im Netz klar zu kommen, wieviele Maschen ich denn nun mit meinem handgesponnen Garn anschlagen muss, aber bin nicht wirklich klar gekommen. Bei den Maschenrechnern kam etwas mit 50 Maschen anschlagen raus, da wurde der Schaft aber viel zu groß und so habe ich es jetzt nach meiner alten Methode probiert: 


Socken der mir gut passt, anhalten und dann danach angeschlagen: 44 Maschen mal schauen ob das was wird. Falls ihr gute Tips für Maschenrechner habt--gerne-danke
Euch eine gute Woche

Vielen Dank für eure Super-Hilfe, das Stricken ist jetzt in vollem Gange. Also das Garn ist diesmal nicht von mir gefärbt, sondern von hier und dann mit einem Naturleinenfaden und einem orangen dünnen Wollfaden aus meinen Vorräten verzwirnt. Und die handgesponnene Wolle strickt sich wirklich ganz anders für Socken, da sie nicht so gleichmäßig ist..lebt mehr könnte man sagen ;-) .

Samstag, 14. Januar 2012

Suche...für mein handgesponnenes Sockengarn...

...320 gramm dreifädig verzwirnt Wolle/ Seide/ Leinen Lauflänge 332m/ 100 gramm....


...nun noch eine Anleitung für Socken mit verkürzter Ferse, das habe ich noch nicht gestrickt und möchte ich gerne mal ausprobieren, vielleicht habt ihr ja einen guten Tip, wo ich eine gute Anleitung finde, am besten mit Bildern  ? 

Euch noch ein gutes Wochenende !

 Hier habe ich nun schon eine mit Bildern gefunden.

Selbsterfahrung und das Garn des goldenen Augenblicks

Beim Spinnen erfährt Frau / Mann etwas über sich selbst, gleichsam Beschäftigung mit den eigenen Wurzeln, der eigenen Biographie, dem eigenen Urgefühl, so beschrieb ich es mal vor einigen Jahren in einem Artikel und daran denke ich nun wo ich jeden Tag nach der Arbeit, manchmal auch morgens vor der Arbeit einige Minuten am Spinnrad verbrachte und dabei dieses Ergebnis von 320 gramm dreifädig verzwirnter Sockenwolle mit einer Lauflänge von 332m/ 100 gramm entstand.
Knäuel gewickelt mit Sonnenlicht fotographiert


In den ersten Tagen dachte ich, die neue viele Arbeit durchhalten....

Strang auf der Haspel bei Lampenlicht

 ....wie dieses Garn was ich als ersten Faden versponnen habe, aus Wolle/ Seide aus diesem 
Kammzug von Melanie,
 

...der wollte ewig nicht zu Ende gehen. Erst dachte ich was für einen schönen Faden, welch herrliche Farben und wie weich das Garn und dann nach einigen Tagen dachte ich, wie langweilig immer diesen dünne Faden, nebenbei noch was anderes spinnen wäre jetzt gut, doch dann habe ich mich hineinbegegen in diesen Selbsterfahrungsprozess und es war sehr spannend. Tagelang und wochenlang nur dieses gleiche Garn und ich habe mich einfach in jeden Moment des Spinnens achtsam hineinbegeben, die Gedanken fließen lassen, Spinnen als Meditation  und jeden Moment genossen, ebenso in meine neue Arbeit, jeden Moment habe ich achtsam genossen, so wie Buddha das beschreibt.
In einem Tempel in Chiang Mai
Wenn ich gesponnen habe, dann habe ich gesponnen und wenn ich gearbeitet habe, dann habe ich gearbeitet und.....nun nochmal neu gelernt jeden Moment achtsam zu geniessen. Vor einigen Jahren habe ich das schon mal entdeckt und es war mir etwas abhanden gekommen und nun nach dem Thailand Urlaub, dem aufladen meiner Batterie und der Erfahrung des gelebten Buddhismus dort ist es mir wieder präsent. 

Meditation und Achtsamkeit sind die auch Schlüsselwörter im Zen- Buddhismus :

Ein Meister wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so glücklich sei.

Er sagte:
"Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich sitze, dann sitze ich,
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich liebe, dann liebe ich ..."
Dann fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten:
"Das tun wir auch, aber was machst Du darüber hinaus?"
Er sagte wiederum:
"Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich ... "
Wieder sagten die Leute:
"Aber das tun wir doch auch!"
Er aber sagte zu ihnen:
"Nein -
wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon,
wenn ihr steht, dann lauft ihr schon,
wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel."

Verwandle jeden Augenblick in einen goldenen Augenblick.



So entstand also nach Feierabend immer mit so ein paar Minütchen " Achtsamkeitsübung" an meinem Sonata Spinnrad nach dem Motto " Spinnen am Abend entspannend und labend" dieses Sockengarn, ich könnte es auch Achtsamkeitsgarn nennen, oder das "Garn des goldenen Augenblicks".


...verzwirnt ist der 1. Faden mit einem  Faden aus naturfarbenem Leinen und der 3. Faden ist aus Wolle.

In einem Tempel in Chiang Mai
Vielen Dank für eure Kommentare im letzten Post, und euch viele goldene Augenblicke am Wochenende !