So hier Teil 7, meines Langzeit-Deckenprojekts mit Wolle von
verschiedenen Schafrassen. Diemal aus der handgesponnenen Wolle vom
Walliser Landschaf Lamm.
Die Jungtiere des Walliser Landschafes sind gänzlich schwarz. Erst im Laufe des Lebens wird dass Vlies heller und bräunlich. Da bin ich so glücklich, dass ich da
eine kleine Probe ergattern konnte, vielen Dank dafür liebe
Astrid. Die Wolle und diese tiefschwarze Naturfarbe sind ein Traum von Wolle.
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Wolle vom Walliser Landschaf kardiert und mit herrlichen Locken |
Die Fasern des Lammes haben eine herrliche leichte Lockenstruktur und es ergibt bestimmt eine sehr spannende Filzstruktur, leider reichte die Probe nicht mehr für eine Filzprobe. So kommt nun noch auf meine " Rohwolle - Wunschliste": eine Probe vom " erwachsenen Walliser Landschaf für eine Spinn- und eine Filzprobe und eine Wollprobe vom Lamm für eine Filzprobe, also wer da was weiss, gerne im Tausch gegen etwas Anderes.
Die Wolle wurde nur mit klarem Wasser ein wenig gespült und dann kardiert. Das Vlies ist wunderbar weich und ließ sich mit seinen langen Fasern wunderbar kardieren und verspinnen, das floss geradezu durch die Finger. Ein Spinnhochgenuss.
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handgesponnenes Dochtgarn aus Wolle vom Walliser Landschaf Lamm |
Noch ein Wort zur Wolle und zu ihrer Feinheit. Gemessen wird die Feinheit der Wolle in Mikron ( 1 µ = 1/1000 mm - Tausendstel Millimeter), eingeteilt wird oft noch in die Kategorien A bis E. Im Filzlexikon und hier gibt es dazu gute Infos und wunderbare Tabellen. Je höher der Mikronwert, desto gröber ist das Haar. Beispielsweise misst ein Menschenhaar 60-100 Mikron, das Haar eines Merinoschafes 15-25 Mikron, Kamelhaar 20-25 Mikron, und die Feinheit des Haares vom Walliser Landschaf ( allerdings vom Erwachsenen Schaf) wird mit 30 Mikron ( F4 - F 5 ) angegeben, wobei ich Wolle des Lammes als sehr viel feiner empfunden habe. Stapeltiefe wird mit mehr als 5 cm in 180 Tagen
angegeben.
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Fasern vom Walliser Landschaflamm |
Üblich sind folgende Bezeichnungen für die Wollefeinheit: superfein = 14-16 mic., extra fein = 17-19 mic, sehr fein = 20-23 mic, fein = 24-28 mic, mittelfein = 29-32 mic, grob = 32-36 mic.
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Herrliche Fasern vom Walliser Landschaflamm |
Die
Wolle des erwachsenen Walliser Landschafes ist von eher grober
Qualität, liest man, gleichmässig bewollt, das Vlies ist einheitlich, lange Wollhaare, wenig gekraust, rotbraun oder schwarz im Alter ergrauend. Sie eignet sich deshalb in erster Linie zum Filzen, las ich. Wunderschöne Filzsachen aus Walliser Landschafwolle bewundere ich immer bei
Filzkram herrliche Figuren und ausdrucksstarke Tiere. Sie wird heute nur noch
zusammen mit feineren Wollsorten versponnen und zu Kleidungsstücken
verarbeitet. Alte Leute im Wallis erinnern sich jedoch noch lebhaft an
die unbeliebte gestrickte, äusserst kratzige Unterwäsche, die sie in
ihrer Jugendzeit tragen mussten.
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Langzeit Deckenprojekts Schafwolle Teil 6 aus Wolle vom Walliser Landschaf Lamm |
Die eher grobe, lange und schnell wachsende Wolle fand früher breite
Verwendung zur Herstellung von Kleidern. Die aus ihr gefertigten
Strümpfe und Unterwäsche sollen sehr warm, gesund und bei Gelenk- und
Rheumapatienten daher beliebt gewesen sein. Die attraktiven, rostroten
Naturfarbtöne erübrigen das Färben der Wolle. Ein grosser Vorteil dieser Wolle bestand auch darin, dass sie für die
Zubereitung des Bauerntuches («Trilch») nicht gefärbt werden musste.
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Langzeit Deckenprojekts Schafwolle Teil 6 aus Wolle vom Walliser Landschaf Lamm |
Das Muster ist diesmal eigentlich glatt rechts mit immer wieder eingestreuten links gestrickten Kurzreihen. Das
Walliser Landschaf ( fr. Roux du Valais, früher Roux du Pays) ist eine gehörnte heute vor allem im Unterwallis, im westlichen Schweizer Mittelland, im Jura, in den Berner Alpen und im Welschland anzutreffende Rasse. Hier in Deutschland weiß ich nur, dass
Astrid von der Nutztierarche Stocksee in Schleswig Holstein Walliser Landschafe hält.
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"erwachsenes" Walliser Landschaf |
Das Walliser Landschaf hat eine ausgeprägte Rammsnase und rotbraune oder schwarze Wolle, die im Alter vergraut. Beide
Geschlechter tragen eine rollenförmige Behornung. Es ist mittel- bis
grossrahmig, hat wenig ausgeprägte Fleischpartien und zählt zu den
leichteren Schafrassen: Auen wiegen 50 bis 75, die Widder 60 bis 90
Kilogramm. Wahrscheinlich stammt diese Rasse vom ausgestorbenen Kupferschaf ab. Sie war im Oberwallis ursprünglich so verbreitet wie das bekannte
Walliser Schwarznasenschaf. In den 1980er Jahren stand das Walliser Landschaf kurz vor dem Aussterben. 1985 begann
ProSpecieRara mit einem Projekt zur Erhaltung dieser urtümlichen Walliser Schafrasse. Das an die rauen Bedingungen des Hochgebirges angepasste, genügsame
Schaf hat einen ruhigen Charakter und einen ausgeprägten Herdentrieb.
Ablammungen sind asaisonal. Es eignet sich für extensive Haltung und zur
Nutzung von Fleisch und Wolle.
hier ,
hier , oder
hier gibt es auch noch schöne Beiträge zum Walliser Landschaf .